Cousins retten Arbeitern und Schülern die Znüni-Pause

Nachdem die Metzgerei Kaufmann in Gams geschlossen hat, wurde diese von der lokalen Bevölkerung sehr vermisst. «Deswegen habe ich gemeinsam mit meiner Cousine Christa Dürr Anfang August das ‹Nüni Hüsli› eröffnet, um gegen das Lädelisterben zu kämpfen», so Dominic Hehli, Geschäftsführer des «Nüni Hüsli».

Vor Ort im Laden an der Gasenzenstrasse stehen jedoch Hehlis Frau und eine weitere Cousine. «Die beiden sorgen dafür, dass alle Kundinnen und Kunden ihren Znüni geniessen können.»

Die gleiche «Bolli»-Sauce wie bisher

Dass es in Gams nach Monaten wieder eine Anlaufstelle für den Znüni gibt, spürt man. Ab halb 9 Uhr kommen zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter vorbei, um sich ein «Fleischkääsbrötli» – ein sogenanntes «Bolli Brötli» – zu holen. Um kurz vor 10 Uhr rennen die Jugendlichen der nahegelegenen Schule das «Nüni Hüsli» ein – auch sie kommen extra wegen den «Bolli Brötli».

Für die Büetzer werden die «Bolli Brötli» für 4.50 Franken angeboten, Schülerinnen und Schüler erhalten dieses für 3 Franken. Auch für Schnitzelbrot, Gipfeli, Sandwiches, Kleingebäck und Kaffee ist gesorgt: «Also alles, was man im Znüni braucht, um sich zu stärken», so der 45-Jährige.

Der Fleischkäse, welcher das «Bolli Brötli» ausmacht, wird immer noch vom ehemaligen Metzger produziert. Auch die «Bolli»-Sauce ist dieselbe wie zuvor: «Uns ist es wichtig, dass wir das Altbewährte anbieten können», sagt Hehli und ergänzt: «Bevor wir überhaupt eröffnet hatten, war es für die Gamserinnen und Gamser sehr wichtig zu wissen, ob wir denn die gleiche Sauce verkaufen werden.»

Wieso Nüni und nicht Znüni?

Die Geschichte hinter dem Namen des Lädelis steckt hinter einem Tipp von Hehlis Sohn. «Mein Junior arbeitet auf der Baustelle und hat mir erzählt, dass ihn nie jemand verstehe, wenn er von Znüni-Pause spreche. Deswegen sagt er zu seinen Arbeitern jeweils ‹machen wir Nüni›», erklärt Hehli. Das fand der Gamser dann so lustig, dass er das Lädeli kurzerhand «Nüni Hüsli» benannt hat.

Trinkgeld für den guten Zweck

Das gesamte Trinkgeld, welches die Mitarbeitenden im Nüni Hüsli erhalten, kommt den HelpiS zugute: «Mit diesen versuchen wir Kindern, welche im Spital sind, ein Lächeln ins Gesicht zaubern.»

HelpiS sind Stofftiere, welche den Tropf am Infusionsständer vor Kinderaugen verstecken. Hinter HelpiS steht ein ehrenamtlicher Verein von Dominic Hehli und seiner Cousine Christa Dürr. Die Geschichte dahinter kannst du hier Nachlesen.