James Gruntz: Je grösser das Publikum, desto bedrohlicher

Ein Musikerleben ohne Live-Auftritte? Selbst für den schüchternen und bescheidenen James Gruntz dürfte das unvorstellbar sein (Archiv).
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James Gruntz steckt im Dilemma: Die Fans strömen scharenweise zu seinen Konzerten, doch zu viel Aufmerksamkeit ist dem Musiker unangenehm. «Sobald ich auf der Bühne stehe, bin ich in Unterzahl. Je grösser das Publikum ist, desto bedrohlicher kann es wirken.»

Dass er sich trotzdem immer wieder überwinden und vor Leuten singen kann, überrascht den 28-Jährigen selbst. Vielleicht liege es an der mittlerweile mehrjährigen Erfahrung, vielleicht an dem ihm stets wohlgesinnten Publikum. «Ich musste nie Bierflaschen oder Tomaten ausweichen, sondern nur die eigenen Hemmungen überwinden», so Gruntz zur «Coopzeitung».

Der in Olten lebende Bieler übt sich auch in anderen Lebensbereichen lieber in Zurückhaltung. «Auch mit Lob kann ich nicht gut umgehen - es wird mir schnell unangenehm.» Da muss er durch: Sein letztes Album «Belvedere» kam in die Top Ten der Schweizer Charts und wurde mehrfach ausgezeichnet, ein fünftes Werk ist in Arbeit und wird vermutlich - wie alles davor - wieder gelobt werden.

Erika Pál
veröffentlicht: 2. Februar 2016 12:12
aktualisiert: 2. Februar 2016 13:14
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