Vitali Klitschko besucht die HSG
Seine K.O.-Quote liegt bei beinahe 90 Prozent. Annäherungsversuchte machten dennoch einige am «Smart Government Day» der Universität St.Gallen. Dort referierte Klitschko unter anderem über seinen Alltag als Bürgermeister von Kiew. Um sich in St.Gallen etwas anzuschauen, dafür blieb ihm leider keine Zeit: «Leider hatte ich noch keine Zeit, die Stadt anzuschauen, aber ich bin sehr aufgeregt.»
Klitschko-Brüger waren bei Protesten dabei
Vitali Klitschko gehört zu den Menschen, die den Sprung von der Sport- auf die Politikbühne geschafft haben. Aus dem Box- wurde ein politisches Schwergewicht. Vor fünf Jahren wählte ihn die Bevölkerung von Kiew zu ihrem Bürgermeister: «Der Sport hilft mir sehr bei meinem Job als Bürgermeister. Das Leben funktioniert nach demselben Prinzip: Man braucht ein Ziel im Leben und den Charakter, dieses Ziel zu erreichen.»
Quelle: TVO
Vor seiner Wahl, Ende 2013, gab es viele Bürgerproteste (Euromaidan). Die Klitschko-Bürder wehrten sich gemeinsam mit der Bevölkerung von Kiew gegen die damalige Regierung, die ein Annäherungsabkommen mit der EU nicht unterschreiben wollte. Die blutigen Proteste endeten nach beinahe 100 Tagen mit der traurigen Bilanz von 80 Toten. «Wir haben für die EU-Integration gekämpft. Es ist kein Geheimnis, dass Russland die Ukraine zurück in ihrem Imperium haben will, wir wollen aber nicht zurück. Wir sehen uns in Zukunft als Teil der europäischen Familie», sagt Vitali Klitschko gegenüber TVO.
Klitschko in Kiew unter Druck
Noch ist das Land von einer EU-Mitgliedschaft weit entfernt und der Osten der Ukraine immer noch Krisengebiet. Zusätzlich steht Vitali Klitschko seit der Wahl des neuen ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, zunehmend unter Druck. Selenskyi sehe Klitschko als PR-Maschine und wolle ihn als Bürgermeister entmachten. Die harten Kämpfe in der Politik stehen der Boxlegende noch bevor.
(David Lendi/abl)