«Unwürdiges Verhalten» – SVP kritisiert Juso-Stadtparlamentarierin nach Verhaftung scharf

Die 22-jährige Juso-Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi wurde zu Beginn der Woche wegen mutmasslicher Sprayereien festgenommen. Nun haben sich verschiedene Polit-Exponenten zu Wort gemeldet.

Laut der St.Galler Juso ist die 22-Jährige zu Unrecht im Visier der Öffentlichkeit. «Es ist keine Verurteilung da und es gilt die Unschuldsvermutung», sagt Vorstandsmitglied Robin Eichmann. Die öffentliche Namensnennung Rizvis ist in den Augen der Partei falsch.

Kritik an die Polizei

Die Kritik richte sich primär an die Polizei, da diese die Verhaftung der Stadtparlamentarierin dem «Blick» trotz laufender Untersuchung bestätigte. Gegenüber TVO wollte Rizvi keine Stellung nehmen, da sie sich momentan am antiautoritären Treff in Saint-Imier befinde. Zum «St.Galler Tagblatt» sagte sie aber, dass sie sich «vorverurteilt» fühle.

Die Polizei hingegen argumentiert, dass Rizvi eine Person von öffentlichem Interesse sei und der Name nicht herausgegeben, sondern auf Anfrage bestätigt wurde.

Scharfe Kritik gibt es seitens der SVP. «Ein solches Verhalten ist einer Parlamentarierin unwürdig und schadet dem ganzen Parlament», sagt der SVP-Stadtparlamentarier Jürg Brunner. Sollten die Sprayereien tatsächlich von der 22-Jährigen stammen, habe sie ihre Vorbildfunktion gebrochen und müsste nach Brunners Auffassung zurücktreten.

«Auch das kann in Vergessenheit geraten»

TVO-Politexperte Reto Antenen wiegelt ab. Die Juso sei schliesslich für rebellische Mitglieder bekannt. «Zum jetzigen Zeitpunkt macht das nicht so viel aus. Falls sie noch weitere solche Aktionen plant, dann ist es vielleicht nicht so schlau», so Antenen.

So habe Joschka Fischer, seines Zeichens deutscher Aussenminister und Vizekanzler, in seiner Jugend einen Polizisten verprügelt. «Auch das kann in Vergessenheit geraten.»

Für Miriam Rizvi gilt die Unschuldsvermutung.