Jetzt ist es fix: Mit diesen Kandidierenden will die SVP in die St.Galler Regierung

Dana Zemp und Christof Hartmann werden ins Rennen geschickt.
© Keystone-sda/St.Galler Tagblatt/Benjamin Manser
Im März finden im Kanton St.Gallen die Regierungswahlen statt. Zum einen will die St.Galler SVP den Sitz des abtretenden Regierungsrats Stefan Kölliker ersetzen, andererseits möchte die Partei einen Sitz dazugewinnen. Am Donnerstagabend wurde entschieden, wer definitiv ins Rennen geschickt wird.

Seit Monaten seien «zahlreiche Gespräche mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für die Gesamterneuerungswahlen» geführt worden, hiess es in einer Mitteilung der St.Galler SVP. Anschliessend wurden Christof Hartmann, Sandro Wasserfallen und Dana Zemp als geeignete Kandidaturen vorgestellt – an der 123. Delegiertenversammlung in Gossau wurde nun definitiv entschieden, wer im Frühling für die St.Galler SVP antreten wird.

Nach einem klaren Ergebnis im ersten Wahlgang werden Hartmann (110 Stimmen) und Zemp (83 Stimmen) ins Rennen geschickt.

Mit diesem Zweierticket will die SVP St.Gallen nicht nur den Platz des abtretenden Regierungsrats Stefan Kölliker ersetzen, sondern auch einen weiteren Sitz dazugewinnen. Dieser stehe der SVP aufgrund der Parteistärke «eindeutig zu», heisst es in einer Mitteilung.

Zemp habe «SP-Haltung»

Dana Zemp aus Mörschwil, ehemalige Kantonsärztin freut sich über das Ergebnis: «Ich bin überwältigt vom Vertrauen, das ist nicht selbstverständlich.»

Sie musste sich an der Delegiertenversammlung denn aber einiges anhören. Eine Person aus dem Publikum konfrontierte sie beispielsweise mit einer Aussage eines Interviews, in dem sie gesagt hatte, dass sie in ihrem Kantonsärztinnenamt ausschliesslich Frauen angestellt hatte.

Dies sei «eine SP-Haltung» und gehöre nicht hier hin. Sie dementierte und merkte an, dass diese Aussage aus dem Zusammenhang gerissen sei. Trotz Gegenwind – gerade, da auch Corona oftmals zur Sprache kam – sprach sich Kölliker an der Delegiertenversammlung für Zemp aus. Denn die ehemalige Kantonsärztin sei «massgebend dafür verantwortlich», dass die Kantone in der Pandemie keine strengeren Massnahmen getroffen hätten.

Zemp ist nach ihrer Zeit beim Kanton erst seit Kurzem in der SVP. Das habe sich spontan so entwickelt sagt sie. «Ich war zwar schon etwas länger mit der SVP im Gespräch. Da ich aber nach meiner Zeit als Kantonsärztin noch eine Weiterbildung gemacht habe und einen neuen Job angetreten habe hatte es neben der Familie keinen Platz für politische Aktivität. Nachdem sich die Parteileitung aber für mich ausgesprochen hatte, wurde es auch für mich konkreter.»

Sei halte sich selbst denn auch absolut für wählbar. Gerade weil sie Erfahrung in der kantonalen Verwaltung mitbringe.

«Zeigt, dass die Zeit im Kantonsrat etwas gebracht haben»

Auf Erfahrung schienen die Delegierten auch bei der Nominierung von Christof Hartmann gesetzt zu haben. Er ist seit vielen Jahren im Kantonsrat – zuletzt etwa als Präsident der Finanzkommission – und wurde deutlich auf das SVP-Ticket gewählt. Gerade diese Deutlichkeit habe ihn überrascht.

«Es fühlt sich derzeit noch unbeschreiblich an», sagt Christof Hartmann nach der Delegiertenversammlung. Er hofft, dass er die Erwartungen der Parteimitglieder erfüllen kann. Mit einer solch deutlichen Wahl habe er nicht gerechnet: «Es zeigt mir, dass die letzten zwölf Jahre im Kantonsrat etwas gebracht haben. Man kennt mich in der Partei.»

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veröffentlicht: 7. Dezember 2023 23:09
aktualisiert: 8. Dezember 2023 06:16
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