Jan Scherrer holt Olympia-Bronze: «Grösstes Ziel seit Kindheit erreicht»
Jan Scherrer vermochte sich gegenüber der Qualifikation, die er als Achter abgeschlossen hatte, deutlich zu steigern und zeigte dabei zum Abschluss seinen «Jan Tonic», den von ihm erfundenen Sprung. Dabei habe er ein besseres Mindset, wenn er sich als Achter statt als Dritter qualifiziert, wie er im Interview mit SRF sagt. «Dann sehe ich mich als Underdog und kann von hinten angreifen. Ausserdem ist der Druck auch kleiner.»
Mit 87,25 Punkten blieb er knapp vor dem dreifachen Olympiasieger Shaun White aus den USA. Die 35-jährige Halfpipe-Ikone ging im letzten Wettkampf der Karriere als Vierter leer aus.
Jan Scherrer hat bereits in der Vergangenheit mit einem selbst kreierten Sprung die Snowboard-Welt überrascht:
Quelle: FM1Today / Lena Rhyner
«Plan A ist genau aufgegangen»
«Es ist mega komisch, man fährt einen Event, es hat wenig Leute und ist still und irgendwie habe ich einfach mein grösstes Ziel erreicht, dass ich schon seit meiner Kindheit habe. Plan A ist einfach genau aufgegangen, ich konnte es fast nicht glauben.»
Seiner Frau und Familie habe er zu Hause gesagt, er wisse nicht, wie es endet. Denn die Konkurrenz sei sehr stark. «Ich habe gesagt, entweder werde ich Zwölfter oder Top Vier. Dass es jetzt einfach aufgegangen ist, ist so geil!»
Erste Schweizer Halfpipe-Medaille seit 2014
Mit dem Sprung auf das Podest krönte Scherrer bei der dritten Olympia-Teilnahme seine Karriere. Vor einem Jahr hatte er bereits WM-Bronze gewonnen, Mitte Januar war er als Zweiter in Laax erstmals auf das Podest gesprungen. Scherrers Erfolg ist die erste Schweizer Halfpipe-Medaille seit dem Olympiasieg von Iouri Podladtchikov 2014 in Sotschi.
Gold sicherte sich der Japaner Ayumu Hirano, der mit seinem letzten Run den Australier Scotty James noch überholte. Der Japaner, der 2014 und 2018 Olympia-Silber gewonnen hatte, zeigte als einziger Teilnehmer einen Triple Cork 1440, einen Dreifachsalto mit vier Drehungen, und wurde für seine spektakuläre Flugshow mit 96,00 Punkten belohnt.
Der zweite Schweizer Pat Burgener beendete den Wettkampf als Elfter.
