Ist ein Wolf in Altstätten unterwegs? «Kann nicht ausgeschlossen werden»

Am Donnerstagmorgen kurz vor 4 Uhr zeichnet eine Überwachungskamera in Altstätten eine angebliche Wolfsichtung auf. Der Bewohner kennt alle Hunde aus der Umgebung und ist sich daher sicher: «Das ist ein Wolf.» Wir haben beim Spezialisten nachgefragt.

Nico Zeller ist aktuell gerade nicht zu Hause. Weil es kürzlich in Altstätten einige Einbrüche gab, wollte er kurz auf der Überwachungskamera nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Stattdessen sieht er einen Wolf auf den Videoaufnahmen.

Anwohner freut sich über Wolfsbesuch

«Altstätten ist schon nicht grad klein, aber ich kenne eigentlich jeden Hund hier. Und das war keiner davon», sagt Zeller. Es gebe zwar einen Hund, der ähnlich aussehe, aber dieser sei nicht am frühen Morgen ohne Besitzer und ohne Halsband unterwegs. Ausserdem sehe man einen klaren Unterschied am Fell: «Es gibt einen farblichen Unterschied und das Fell des Wolfes sieht edler aus.»

Nico Zeller ist sich sicher, dass es sich um einen Wolf handelt. Auch wenn er ein bisschen Respekt vor dem Tier hat, freut er sich darüber, dass es nun angeblich einen Wolf in Altstätten gibt: «Ich finde es genial. Ich mag solche Tiere und ich mag Wölfe. Es ist Hammer, dass ein Wolf jetzt sichtbar ist in der Region.»

Amt kann einen Wolf nicht ausschliessen

Simon Meier, Leiter der Abteilung Jagd beim St.Galler Amt für Natur, Jagd und Fischerei, kann anhand der auf dem Video erkennbaren Merkmale nicht ausschliessen, dass es sich um einen Wolf handelt: «Die Grösse, Färbung und das Bewegungsmuster würden für einen Wolf sprechen.» Man müsse jedoch aufpassen, denn gewisse wolfsähnliche Hunderassen – insbesondere der Tschechoslowakische Wolfshund – sehen Wölfen sehr ähnlich.

Aus der Region Werdenberg habe es im Verlauf der letzten Monate vermehrt Wolfsnachweise gegeben. Auch in der Region Rüthi gab es im Dezember 2023 Wolfsnachweise. Dort wurden auch vier Schafe gerissen. «Vor allem im Winter kommen Wölfe vermehrt in tieferen Lagen, da sie ihren Hauptbeutetieren, den Hirschen, in die niederen Lagen folgen», sagt Meier.

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Linda Hans
veröffentlicht: 21. März 2024 16:48
aktualisiert: 21. März 2024 16:48
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