Gefahrenzone Schulweg: Eltern machen sich für Tempo 30 stark

Quelle: TVO

In Wittenbach ist eine hitzige Diskussion entfacht. Der Grund: Wegen einer Baustelle wird der Verkehr über den Schulweg umgeleitet. Viele machen sich daher für die Einführung von Tempo 30 stark – doch die Gemeinde blockt ab.

In Wittenbach wird zurzeit der Verkehr über einen Schulweg umgeleitet. Täglich rollt die Blechlawine mit Tempo 50 dort durch. Das findet der zweifache Vater Andrea Leone gefährlich. Ihm kommen sofort die Bilder vom Februar in den Kopf, als in St.Gallen ein Kind vor einer Primarschule von einem Lastwagen überrollt wurde. Leone und 400 weitere Wittenbacherinnen und Wittenbacher verlangen daher mehr Sicherheit auf dem Schulweg – und die Einführung von Tempo 30.

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Der Wittenbacher Gemeindepräsident Peter Bruhin hat dafür Verständnis. Erste Sichherheitsmassnahmen seien auch bereits umgesetzt. Dennoch werde vorübergehend auch an Tempo 50 auf der Grüntalstrasse festgehalten. «Tempo 30 wird im Moment nicht geprüft», sagt er gegenüber TVO. Es sei auch kein Gutachten erstellt. Die Kantonspolizei St.Gallen habe gesagt, dass die Voraussetzungen dafür nicht gegeben seien. Er fügt aber an: «Wenn mit den zusätzlichen Massnahmen das Tempo nicht reduziert werden kann, werden wir ein Gutachten einreichen und das prüfen.»

Die Kantonspolizei betätigt gegenüber TVO, dass es ein Gutachten benötigt, um die Geschwindigkeit auf dieser Strecke anzupassen. Der Polizei ist aber auch bewusst, dass das Thema hochemotional ist. Die Forderung nach einer Geschwindigkeitsdrosselung komme immer sehr schnell. Daher hat sie bereits etwas in die Wege geleitet, wie Melinda Kürsteiner, Mediensprecherin der Kantonspolizei St.Gallen, erklärt: «Wir haben gemeinsam mit dem Gemeinderat und unserem Leiter Verkehrstechnik für nächste Woche einen Informationsanlass geplant. Dort werden die Eltern darüber aufgeklärt, welche rechtlichen Voraussetzungen für eine Temporeduktion erfüllt sein müssen.»

Für Andrea Leone ist dies nur teilweise befriedigend. Er ist zwar froh, dass etwas unternommen wird, dennoch bleibe die Angst. Für ihn ist daher klar, dass er sich weiter für Tempo 30 einsetzen will – denn die Baustelle bleibt bis mindestens im Sommer 2025.

veröffentlicht: 23. April 2024 18:55
aktualisiert: 23. April 2024 18:55
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