Frischer Wind im «Untertor» – es wird zum Pop-up-Hotel

Das Hotel Untertor Altstätten wird zum Pop Up-Hotel.
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Aus dem historischen Hotel Untertor im Herzen von Altstätten wird ein Pop-up-Hotel. Eine gemeinnützige Gesellschaft will das alte Gebäude mit frischen Leben füllen und sucht dafür spannende Altstätterinnen und Altstätter.

«Es liegt den Altstätterinnen und Altstätter schon lange auf dem Herzen, dass wichtige Gebäude in der Stadt in falschen Händen sind», sagt Astrid Dörig, von der Genossenschaft Altstätten. Die Stadt sei im Moment viel zu wenig belebt und gewisse Gebäude würden vernachlässigt. Gegen diese Situation will Dörig etwas tun. Deshalb kaufte die Genossenschaft im Sommer zusammen mit der Stadt Altstätten das alte Hotel Untertor. «Wir mussten schnell reagieren, sonst wäre das Hotel wieder weg gewesen», erklärt die Genossenschafterin.

Das Geld fehlt noch

Das Hotel Untertor ist denkmalgeschützt und nicht unbedingt in einem guten Zustand. Deshalb muss das Haus so schnell wie möglich renoviert werden. «Für uns war klar, dass wir nicht ab Tag eins alles Geld beieinander haben, darum gibt es jetzt eine Zwischenlösung», sagt Astrid Dörig. Konkret heisst das, das historische Gebäude wird zum Pop-up-Hotel.

Ein Ort für Altstättens interessante Persönlichkeiten

Für die Umsetzung der Zwischenlösung hat die Genossenschaft einen Aufruf gestartet. Darin heisst es: «Gesucht werden Personen aus Altstättens Gemeindegebiet, die eine erzählenswerte Biografie haben. Personen, die ein spannendes, anstrengendes oder speziell traditionelles Leben geführt haben.» Interessiert sind die Besitzerinnen und Besitzer des Hotels auch an Geschichten von Menschen, die im Rheintal «Grosses und Grossartiges» geleistet haben. Man will Besucherinnen und Besucher «zum Staunen, Bewundern oder Schmunzeln» bringen.

Laut Astrid Dörig sollen im Pop-up-Hotel Untertor einzelne Zimmer leicht renoviert werden, in denen «die Geschichten der Menschen auf kreative Weise erzählt oder visuell porträtiert werden». Wie genau die Geschichten der spannenden Persönlichkeiten gezeigt werden, ist noch unklar. Die Zeit ist aber knapp, denn spätestens im Frühling 2022 soll das Hotel aufmachen und die ersten Übernachtungsgäste begrüssen.

Hotel soll Teil der Stadtidentität werden

Wichtig für Astrid Dörig ist, dass «das Haus ein Ort für die Öffentlichkeit wird, wo Altstätterinnen und Altstätter die Geschichte mitschreiben können und sich willkommen fühlen». Das Hotel ist schliesslich ein Teil der Stadtgeschichte und damit auch ein Teil der Identität Altstättens. Mit dem Aufruf will die Gesellschaft Altstätten diese Idee den Altstätterinnen und Altstättern zeigen und zum Mitmachen animieren.

Das neue Pop-up-Projekt kommt im Städtchen unterschiedlich an. «Oft höre ich den Satz: Das hätte man schon vor vierzehn Jahren machen sollen», sagt Astrid Dörig. Andere seien skeptisch und zweifeln an der Finanzierung. Die Meisten seien aber froh, dass etwas passiere.

Um am Ende das Hotel eigenständig führen zu können, braucht die Genossenschaft Altstätten etwa dreihundert Mitglieder. Astrid Dörig ist sich sicher, «wenn man bedenkt, dass Altstätten etwa elftausend Einwohnerinnen und Einwohner hat, dann scheinen dreihundert machbar».

(noh)

veröffentlicht: 16. Dezember 2021 14:08
aktualisiert: 19. Dezember 2021 17:28
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