Gleich zwei Geisterfahrer nach Monster-Unfall auf A1: Wer hat sie beobachtet?

Die Polizei sucht weiterhin Zeugen, um mehr über den gesuchten Falschfahrer zu erfahren.
© blick.ch/gevi.ch
Ein Unfall auf der A1 sorgte am Montagmorgen für ein Verkehrschaos und einen Riesenstau von Wil Richtung St.Gallen. Einem Autofahrer wurde die Warterei zu blöd – er drehte kurzerhand um und nutzte die Rettungsgasse, um von der Autobahn runter zu kommen. Er war aber nicht der einzige Geisterfahrer an diesem Tag auf der gleichen Strecke.

Der Unfall vom Montagmorgen auf der A1 zwischen Wil und Uzwil beschäftigt die Kantonspolizei St.Gallen weiterhin. Nicht nur weil die Falschfahrer noch gesucht werden, sondern auch, weil die Polizei noch rausfinden muss, was genau passiert ist.

Welches Auto kollidierte mit welchem?

Wie Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, bestätigt, laufen momentan viele Abklärungen zum genauen Unfallhergang. Speziell am Unfall ist, dass dieser durch ein stillstehendes Auto verursacht wurde. Bis zum jetzigen Zeitpunkt seien die Gründe dafür noch unbekannt. Die restlichen fünf beteiligten Fahrzeuge kollidierten dann aus ebenfalls noch ungeklärten Gründen mit dem stillstehenden Auto oder prallten wegen Ausweichmanövern zusammen.

«Die Schwierigkeit liegt jetzt darin, herauszufinden, welches Fahrzeug genau mit welchem anderen kollidiert ist», sagt Schneider. Die Kapo muss dies anhand der Spuren herausfinden. In den nächsten Tagen werden daher Spurensicherungen sowie Datenauswertungen der Fahrzeuge durchgeführt. Auch die Befragungen mit den involvierten Lenkenden seien noch ausstehend. Bis diese durchgeführt wurden, können noch keine weiteren Angaben gemacht werden.

Falschfahrer: Polizei sucht weiterhin Zeugen

Gegen 7.45 Uhr hatte ein festsitzender Autofahrer keine Geduld mehr fürs Warten und drehte kurzerhand um. Er nutzte die gebildete Rettungsgasse, um entgegen der Fahrtrichtung von der Autobahn zu fahren. Auffällig ist gemäss Schneider, dass es nach der Räumung der Unfallstelle gegen 11 Uhr noch einen zweiten Falschfahrer im gleichen Autobahnabschnitt gab.

«Wir müssen davon ausgehen, dass es zwei Falschfahrer gab. Einen während des Staus und einen weiteren effektiven Falschfahrer, später im fliessenden Verkehr.» Aktuell seien keine Details über die beiden Falschfahrer bekannt. Die Kapo St.Gallen such weiterhin Zeugen, welche genauere Angaben zu den Fahrzeugen sowie den Geisterfahrern machen können. Falls du etwas gesehen hast, dann melde dich bei der Polizei.

Sachschaden beträgt 70'000 Franken

Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden zirka 70'000 Franken. Dies ist nicht wenig, aber gemessen an den sechs beteiligten Fahrzeugen auch nicht sehr viel. «Da gibt es andere Unfälle, wo nur zwei Autos zusammenstossen und der gleiche Schaden entsteht», so Schneider.

Wiederum sehr gross waren die Auswirkungen auf den Morgenverkehr. Rund zweieinhalb Stunden war die Durchfahrt an der Unfallstelle nicht möglich. Das führte dazu, dass man letztlich bis zur Autobahneinfahrt Münchwilen stillstand. Die Autobahneinfahrten Wil und Münchwilen waren zwischenzeitlich auch gesperrt und die Hauptstrassen der umliegenden Gemeinden waren stark überlastet.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Linda Hans
veröffentlicht: 19. März 2024 15:32
aktualisiert: 19. März 2024 15:32
studio@radiofm1.ch