Rapper Valtonyc flieht vor Justiz
«Ein Land, in dem Künstler fliehen müssen, um nicht wegen der Texte ihrer Lieder inhaftiert zu werden, ist ein Land, in dem die Meinungsfreiheit verletzt wird und in dem die Demokratie auf dem Spiel steht», schrieb die linksgerichtete Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, am Mittwoch auf Twitter.
Der junge Mann mit dem Künstlernamen Valtonyc war vom Landgericht der Balearen 2017 für schuldig befunden worden, in seinen Texten Terrorismus verherrlicht, die Krone bedroht und beleidigt sowie Politiker mit dem Tod bedroht zu haben. Das Oberste Gericht hatte das Urteil im Februar trotz landesweiter Proteste bestätigt. Mehrfach fanden auf Mallorca und in anderen Regionen Spaniens Solidaritätskundgebungen für den Rapper statt.
In seinen Liedern hatte er unter anderem zur bewaffneten Besetzung des Marivent-Palastes in Palma de Mallorca aufgerufen, in dem die Königsfamilie ihre Sommerferien verbringt. Zudem hatte er getextet, dass Regionalpolitiker «eine Atombombe verdienen». Die Sprache des Rap sei «extrem, provozierend, allegorisch und symbolisch», hatte Arenas zu seiner Verteidigung gesagt.
Nach Belgien hatten sich im Herbst 2017 auch mehrere separatistische Politiker Kataloniens abgesetzt. Darunter war der des Amtes enthobene Regionalpräsident Carles Puigdemont, der zur Zeit in Berlin auf eine Entscheidung der deutschen Justiz über seine Auslieferung an Spanien wartet.