Fragezeichen hinter Israel als ESC-Austragungsort
Die Regierung will die Nachrichtenabteilung der für die Übertragung zuständigen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt ausgliedern. Durch die Ausgliederung könne Kan die Mitgliedschaft in der Europäischen Rundfunkunion (EBU) entzogen werden, berichtete «Haaretz». Ohne die Mitgliedschaft könne Israel aber den ESC nicht ausrichten. Eine Sprecherin von Kan wollte sich zunächst nicht dazu äussern.
Die israelische Sängerin Netta hatte im Mai mit ihrem Song «Toy» den Eurovision Song Contest in Portugal gewonnen. Dadurch würde der Wettbewerb 2019 planmässig in Israel stattfinden.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich nach Angaben seines Büros am Montag mit mehreren Ministern wegen des Eurovision Song Contests getroffen. «Der Ministerpräsident hat deutlich gemacht, die Regierung werde nach den Vorgaben der Europäischen Rundfunkunion agieren», hiess es in einer Stellungnahme. Es gebe allerdings noch «offene rechtliche Fragen».
Ausserdem gibt es Diskussionen um den Austragungsort in Israel. Netanjahu teilte direkt nach dem Sieg Nettas mit, der Wettbewerb werde 2019 in Jerusalem ausgetragen. Dies war bereits nach dem letzten ESC-Sieg Israels (1998) der Austragungsort.
Jerusalem ist jedoch ein zentraler Streitpunkt im Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern. So kommen auch die Küstenstädte Tel Aviv, Haifa und Eilat für den Wettbewerb infrage.