Ostschweiz
St. Gallen

Doch kein ESC in der Olma Halle – St.Gallen reicht keine Bewerbung ein

Doch kein ESC in der Olma Halle – St.Gallen reicht keine Bewerbung ein

Quelle: TVO

Stadt, Kanton, Tourismus und Olma Messen reichen keine Bewerbung als Austragungsort des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in der Schweiz ein. Die von der SRG gestellten hohen Auflagen an eine Durchführung könnten aktuell nicht erfüllt werden, so die Stadt St.Gallen

Bis Ende Juni hätten die interessierten Städte ihre Bewerbung als Durchführungsort des ESC einreichen müssen. Als Mitte Mai bekannt wurde, dass der Song Contest im 2025 in die Schweiz kommt, meldete sich die Olma-Chefin Christine Bolt kurz danach über Social Media mit dem Satz: «Jetzt sind wir gefragt.» Ein Schnellschuss?

Die Stadt St.Gallen hat inzwischen zusammen mit dem Kanton St.Gallen, St.Gallen-Bodensee Tourismus und den Olma Messen die gesetzten Rahmenbedingungen eingehend studiert. Dabei musste sie feststellen, dass die in der Ausschreibung formulierten Bedingungen von der SRG keine Kandidatur mit Erfolgschancen zulasse. Auch wenn man mit viel Kreativität nach einer Lösung gesucht habe, eine Bewerbung sei zurzeit nicht realistisch.

Viele Anforderungen können nicht erfüllt werden

Der sogenannten Host City werden gemäss Ausschreibungsunterlagen zahlreiche Leistungen und Kosten übertragen. Erwähnt seien etwa sämtliche Auslagen für Sicherheit, Stadt-Branding, Energie, Entsorgung, Abwasser, Wasser, Reinigung und Shuttle-Service. Es werde darüber hinaus erwartet, dass die Host City ein Eurovision Village (Fanzone mit Rahmenprogramm, Konzerten, Live-Viewings etc.) sowie einen EuroClub als Partylokal für die Fanclubs einrichtet und finanziert.

Gleichzeitig seien bestehende Sponsorschriften, zum Beispiel jene an der neuen St.Galler Kantonalbank Halle, abzudecken. Ohnehin werde die Beschaffung von Sponsorgeldern sehr restriktiv gehandhabt. Insgesamt wäre mit Kosten in der Grössenordnung von gegen 30 bis 40 Millionen Franken zu rechnen, die zu wesentlichen Teilen von der öffentlichen Hand bestritten werden müssten, so die Stadt weiter.

Auch der Anzahl Hotels könnte nicht entsprochen werden. Zudem hätte eine Durchführung des ESC Umsatzeinbussen und Absagen von Messen wie etwa der Offa zur Folge. Die Stadt zieht daraus das Fazit, dass die Region die hohen Auflagen nicht erfüllen kann.

St.Gallen gibt die Hoffnung nicht ganz auf

Trotzdem: Die Stadt freue sich darüber, dass es mit der in Aussicht gestellten Kandidatur gelungen ist, die Ostschweiz als Austragungsort von Grossveranstaltungen weiter zu positionieren.

Sollte der Zuschlag als Host City an die Stadt Zürich gehen, wolle man die Olma-Infrastruktur bei Bedarf für gewisse Anlässe zur Verfügung stellen, schreibt die Stadt weiter. Gespräche darüber sollen nach einem allfälligen Zuschlag Ende August erfolgen. Sollte die SRG aufgrund mangelnder oder unzureichender Angebotseingaben eine Redimensionierung des Anlasses erwägen, würde St.Gallen gerne einen zweiten Anlauf als Gastgeberin prüfen.

(kop)

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veröffentlicht: 12. Juni 2024 10:10
aktualisiert: 12. Juni 2024 19:18
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