Wegen Tour de Suisse musste die Spitex auf das Velo wechseln

Alle Klientinnen und Klienten erhielten am Tour-de-Suisse-Sonntag die nötige Pflege.
© zVg
Die Pflegefachpersonen der St.Galler Spitex konnten am Sonntag ihre Hausbesuche wegen der Tour de Suisse nicht wie gewohnt durchführen. Kurzerhand nahmen sie statt Auto das Velo und strampelten zu den 160 betroffenen Patientinnen und Patienten.

Zahlreiche Profi-Gümmeler rasten wegen der Tour de Suisse am Sonntag auf ihren Hightech-Bikes durch die St.Galler Innenstadt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex taten es ihnen nach und waren mit 22 gemieteten E-Bikes unterwegs – wenn auch nicht ganz freiwillig.

Die Hauptachse quer durch die Stadt blieb wegen des Velorennens von 9.30 bis 17 Uhr gesperrt. St.Gallen war folglich auf der Ost-West-Achse zweigeteilt. Obschon die Spitex eine Zufahrtsbewilligung zu ihrem Stützpunkt an der Fürstenlandstrasse erhielt, blieben die Hauptstrassen auch für sie gesperrt.

«Sie sind auf uns angewiesen»

Um trotzdem all ihre Klientinnen und Klienten zu erreichen, entschied sich die Spitex zu etwas anderen Methoden als gewohnt. «Nur wenige unserer Klientinnen und Klienten können am Sonntag auf unsere Pflegedienstleitung verzichten», sagt Silvia von Briel von der Spitex St.Gallen. «Sie sind darauf angewiesen, dass wir zu ihnen nach Hause kommen.»

Es gehe um tägliche Dienstleistungen wie Blutzucker messen, Insulin verabreichen, Verbände wechseln oder Demente an ihre Medikamente zu erinnern.

Alle erhielten die nötige Pflege

«Insgesamt waren 160 unserer Klientinnen und Klienten betroffen, einige davon besuchen wir mehrmals pro Tag», lässt sich von Briel zitieren. Zehn Prozent der Klienten hätten auf einen Besuch der Spitex während der Austragung der Tour de Suisse verzichtet, was für etwas Entlastung sorgte. Die anderen 90 Prozent aber erhielten wie gewohnt Besuch einer Pflegefachperson - ausnahmsweise mit dem E-Bike.

(kop)

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veröffentlicht: 19. Juni 2023 13:40
aktualisiert: 19. Juni 2023 13:40
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