Wegen Gendern: Kantonsrat stört sich an kantonalen Stelleninseraten

(m/w/d) – so sucht der Kanton St.Gallen nach Personen für zu besetzende Stellen.
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In seinen Stelleninseraten spricht der Kanton St.Gallen auch nonbinäre Personen an. Dazu fehle aber die rechtliche Grundlage, sagt Mitte-Kantonsrat Dominik Gemperli.

«Leiter Rechnungsführung (m/w/d)», eine «Technische Projektleitung (m/w/d)» oder eine «Verfahrensassistenten/in (m/w/d)», so etwa will der Kanton St.Gallen seine offenen Stellen besetzen. Dem Mitte-Kantonsrat und Goldacher Gemeindepräsidenten Dominik Gemperli gefällt dies nicht, wie das St.Galler Tagblatt schreibt.

Daher hat er eine Einfache Anfrage eingereicht. Darin schreibt er: «Meines Erachtens hat sich die kantonale Verwaltung – insbesondere im öffentlichen Erscheinen – an den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu orientieren, die der naturwissenschaftlichen Definition der Geschlechter entsprechen.» Rechtlich gesehen existiere in der Schweiz nämlich gar kein drittes Geschlecht.

Mitte-Kantonsrat und Goldacher Gemeindepräsident Dominik Gemperli. 

© Tagblatt/Benjamin Manser

Gegenüber dem St.Galler Tagblatt betont Gemperli aber, er habe gar nichts gegen die Anerkennung des dritten Geschlechts. «Ich verspüre keinen Unmut, ich bin sehr entspannt, was dieses Thema angeht. Mich interessieren nur die Hintergründe.»

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In seiner Anfrage will Gemperli wissen, wer den Entschluss zur neuen Stellenausschreibung gefasst hat, auf welcher rechtlichen Grundlage dieser beruht und weshalb die Inserate nicht gänzlich auf den Zusatz «m/w/d» verzichten und weiterhin eine männlich-weibliche Form nutzen. Der Bund etwa verzichtet in seinen Stelleninseraten auf die Nennung eines dritten Geschlechts. Und die Kantone sollten sich nach dem Bund richten. Noch steht die Antwort der St.Galler Regierung aus.

(red.)

veröffentlicht: 17. Mai 2023 11:30
aktualisiert: 17. Mai 2023 13:44
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