Ostschweiz
St. Gallen

Wasserqualität in Glatt verbessert, aber immer noch zu viele Mikroverunreinigungen

Wasserqualität in Glatt verbessert, aber immer noch zu viele Mikroverunreinigungen

Die Belastung mit Mikroverunreinigungen war in der Glatt lange ein grosses Problem.
© z.V.g
Die Qualität des Wassers in der Glatt ist laut der zuständigen Stellen gestiegen. Dies seit die ARA Oberglatt in Flawil mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe ausgerüstet ist. Noch würden aber zu viele Kleinstverunreinigungen ins Wasser gelangen.

Vera Leib, Leiterin der Abteilung Gewässerqualität des Amts für Wasser und Energie St.Gallen, ist vorsichtig optimistisch. Seit kurzem verfügt die Abwasserreinigungsanlage in Flawil über eine neue Reinigungsstufe, um Mikroverunreinigungen aufzufangen. Seither habe die Belastung mit diesen Kleinstverunreinigungen unterhalb der ARA Oberglatt erheblich abgenommen, sagt Leib. Allerdings sei es noch zu früh, die positiven Folgen der neuen Reinigungsstufe im Detail zu erfassen.

Zuviel Abwasser in der Glatt

Mikroverunreinigungen können sich in Flüssen und Bächen negativ auf die Gewässerqualität auswirken. In der Glatt, die unter anderem durch Herisau und die Wälder von Flawil fliesst, war diese Belastung lange Zeit speziell problematisch, wie es am Dienstag in einer Medienmitteilung der Glattkommission, welcher die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden angehören und die die Glatt überwacht, heisst. Das Problem in der Glatt: Das Verhältnis von gereinigtem Abwasser, welches noch Mikroverunreinigungen enthalten kann, und dem Frischwasser im Gewässer selbst. Ein Liter Abwasser aus der ARA Oberglatt wird in der Glatt bei Niedrigwasser mit bloss rund zwei Litern Bachwasser verdünnt. Damit steigt auch der Anteil der Verunreinigungen.

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Belastetes Trinkwasser und Fische mit Nierenschäden

Auch wenn dieser nun abgenommen hat, so hat es immer noch zu viele problematische Stoffe in der Glatt, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Dazu gehören etwa Spuren von Medikamenten, Pflanzenschutzmitteln, Lebensmittelzusätzen und Inhaltsstoffen von Kosmetika oder Reinigungsmitteln. Diese können auch ins Grundwasser und das Trinkwasser gelangen. Spuren von Medikamenten im Gewässer können bei Fischen etwa schwere Nierenschäden hervorrufen.

Die Glattkommission fordert daher zu Vorsicht und Zurückhaltung beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und das korrekte Entsorgen von Medikamenten auf. «Damit keine Mikroverunreinigungen mehr in die Gewässer gelangen und die Ökosysteme schädigen, sind wir alle gefordert», sagt Vera Leib.

(red.)

veröffentlicht: 25. Oktober 2023 07:45
aktualisiert: 25. Oktober 2023 07:45
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