Ostschweiz
St. Gallen

St.Galler Parlament verlangt Antworten zur steuerfinanzierten Wolfsjagd in Russland

St.Galler Parlament nimmt Regierungsrat wegen umstrittener Russlandreise in Pflicht

Quelle: TVO

Die Russlandreise von Dominik Thiel des St.Galler Amts für Jagd und Fischerei beschäftigt auch den Kantonsrat. Nach einem dringlichen Vorstoss der Grünen muss die Regierung Antworten liefern. Es geht um die Kosten, um Verantwortlichkeiten und die Lehren aus der Affäre.

Die Bilder der Studienreise des St.Galler Leiters des Amts für Natur Jagd und Fischerei, Dominik Thiel, sorgen nun auch im St.Galler Parlament für Zündstoff.

Vorstoss der Grünen

Zwei Kantonsräte der Grünen, einer davon Thomas Schwager, wollen deshalb von der St.Galler Regierung wissen, wieso die Reise nach Russland bewilligt wurde.

Thomas Schwager: «Wir hören jeden Tag von Bombenangriffen und Raketenangriffen auf die zivile Infrastruktur der Ukraine. Das ist wirklich eine Herausforderung, der wir uns als Europa stellen müssen – aber auch als Kanton St.Gallen», so der Grünen Kantonsrat gegenüber TVO. Man dürfe hier nicht Hand bieten für eine Zusammenarbeit – auf «welcher Ebene auch immer».

In einem dringlichen Vorstoss wollen sie Antworten auf Fragen wie «Was kostet das Ganze?», «Wer ist verantwortlich?» und «Welche Lehren zieht der Kanton St.Gallen daraus».

Bürgerliche Seite nimmt es gelassen

Von der bürgerlichen Seite hiess es am Dienstag: «Alles halb so wild». Peter Nüesch, FDP-Kantonsrat, sagt gegenüber TVO: «Ich denke, diese Reise war politisch sicher nicht sehr clever, aber dieser Vorstoss ist absolut unnötig und eigentlich für die Galerie.» Die Problematik sei eine ganz andere: «Die Wolfspopulation nimmt massiv zu, das zeigen auch die aktuellen Fälle im Appenzellerland oder in Dussnang

Bewilligt hatte die umstrittene Reise Regierungsrat Beat Tinner. Verteidigte er noch in der Vergangenheit diese Wolfsjagd, ruderte er am Dienstag ein Stuck weit zurück. «Rückblickend kann man sagen, dass die Kombination Wolf und Russland toxisch ist. Und da kann man rückblickend sicher auch festhalten, dass wir das so nicht mehr bewilligen würden», so Tinner gegenüber TVO.

Was TVO-Politbeobachter Reto Antenen dazu sagt, siehst du im Video.

(cs)

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 30. April 2024 20:31
aktualisiert: 30. April 2024 20:31
studio@radiofm1.ch