Spital-Entlassungen: Politik sieht Grundversorgung in Gefahr

Der Sparhammer beim St.Galler Spitalverbund trifft auch den Bereich Pflege mit voller Wucht. Politiker befürchten nun einen massiven Abbau in der kantonalen Grundversorgung.

120 Vollzeitstellen bei der Pflege sollen beim St.Galler Kantonspital gestrichen werden. Am Montag wurde diese Zahl bekannt. Und sie versetzt SP-Kantonsrätin Bettina Surber in Sorge: «Es gab bisher schon Situationen, in denen man Betten streichen musste weil es zu wenig Fachkräfte gibt. Und nun geht man hin und baut weiter ab. Das ist nicht nachvollziehbar und macht mir Sorgen», sagt sie gegenüber TVO. Ihre Befürchtung: Die Grundversorgung im Kanton St.Gallen könnte akut gefährdet sein.

«Spitalsanierung auf Kosten des Personal ist unverständlich»

Ins gleiche Horn bläst der Mitte-Kantonsrat und Sarganser Arzt Thomas Warzinek – wenn auch mit etwas leiseren Tönen. Auch er kann den Stellenabbau nicht nachvollziehen und glaubt, dass dieser Folgen haben wird. «Das Personal ist das Gold in unseren Händen. Dass man das Spitalwesen mit dem Abbau dieser Stellen sanieren will, kann ich nicht verstehen». Er warnt gegenüber TVO aber auch davor, in Panik zu verfallen. Zumindest vorübergehend könnte anderes Gesundheitspersonal die Ausfälle abfedern, glaubt er.

Streichung möglichst über «strukturelle Anpassungen»

Die Geschäftsleitung des Kantonsspitals wollte gegenüber TVO vor der Kamera nichts sagen und verwies auf eine schriftliche Stellungnahme. Darin schreibt sie, dass es sich bei den 120 Stellen lediglich um eine Planungsgrösse handelt und der Abbau möglichst über «strukturelle Anpassungen» erfolgen soll.

Die Sorge in der Politik und in der Bevölkerung dürfte dies aber kaum schmälern. Was die Politik und auch betroffene Pflegende weiter zum Stellenabbau sagen, siehst du im Video.

(red.)

veröffentlicht: 31. Oktober 2023 20:18
aktualisiert: 31. Oktober 2023 21:08
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