So viele Wölfe wurden diesen Winter geschossen

Quelle: SDA / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Seit Inkrafttreten der angepassten Jagdverordnung konnten in begründeten Fällen gesamte Wolfsrudel präventiv erlegt werden. Jetzt geben die Kantone St.Gallen und Graubünden die genauen Abschusszahlen bekannt.

Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen hatte die Erlegung des gesamten Calfeisental-Rudels freigegeben. Dies galt für den Zeitraum vom 4. Dezember des letzten Jahres bis zum 31. Januar.

Laut Medienmitteilung der St.Galler Staatskanzlei sind zwei der acht Wölfe des Calfeisental-Rudels erlegt worden. Das Rudel sei für zahlreiche Übergriffe auf Nutztiere verantwortlich gewesen. Nun seien die beiden Leittiere erlegt worden. Der Leitrüde sowie die Leitwölfin hätten gelernt, Herdenschutzmassnahmen zu umgehen und somit Nutztiere zu reissen.

Aufwendige Suchaktion

Seit Beginn der Frist im Dezember wendete die St.Galler Wildhut über 400 Stunden für die Suche und die Erlegung der Wölfe auf. Laut Staatskanzlei seien die Suchaktionen vermehrt nachts mit Wärmebildgeräten durchgeführt worden.

Zusätzlich habe die Wildhut auch Unterstützung durch Meldungen und Einsätzen von den Pächterinnen und Pächtern der Jagdreviere im Abschussperimeter erhalten.

Die Bünder Bilanz

Auch im Kanton Graubünden wurde im Zuge der angepassten Jagdverordnung die Erlegung von ursprünglich 44 der insgesamt 90 im Bündnerland lebenden Wölfe freigegeben. Geplant war die Auslöschung von vier der insgesamt zwölf Wolfsrudel.

Das Vorhaben ist jedoch schnell wieder gebremst worden, da mehrere Umweltorganisationen beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde wegen «Missachtung der Verhaltensmässigkeit» eingereicht hätten. Dadurch wurden 13 geplante Abschüsse blockiert.

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Nichtsdestotrotz zieht der Kanton Graubünden ein positives Fazit aus der proaktiven Wolfsregulierung. Es hätten trotz der kurzen Regulationszeit rund zwei Drittel der zur Erlegung bewilligten Tiere abgeschossen werden können. Somit wurden gemäss Aussage von Arno Puorger, Abteilungsleiter Grossraubiere beim Amt für Jagd und Fischerei, 20 der zugelassenen 31 Wölfe erlegt.

(lha)

veröffentlicht: 5. Februar 2024 11:49
aktualisiert: 5. Februar 2024 14:24
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