Sexuelle Übergriffe – Toggenburger Lagerleiter verurteilt

Vor dem Kreisgericht Toggenburg musste sich ein 70-Jähriger wegen Kindesmissbrauch verantworten.
© Tagblatt/Ralph Ribi
Wegen sexuellen Handlungen mit Kindern erhält ein 70-jähriger Neckertaler eine bedingte Freiheitsstrafe. Es ist nicht sein erstes Verfahren. Der ehemalige Tipi-Lagerleiter ist seit 20 Jahren immer wieder mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert.

Der Angeklagte ist kein Unbekannter. Als Bio-Pionier, der sich seltenen Pflanzen verschrieben hat und Pädagoge, der auf seinem Hof im Toggenburg eine Art Villa Kunterbunt mit Ponys und Ferienlager für Kinder errichtet hat, ist er in der Region bekannt, schreibt das Tagblatt.

Die Anklage wirft ihm mehrfache sexuelle Handlungen mit Kindern und Kinderpornografie vor. So soll er Kinder während Ferienlager im Intimbereich berührt haben. Teile der Übergriffe sollen sich während sogenannter «Zeckenkontrollen» zugetragen haben. Er sei unangekündigt in die Dusche gekommen, sei mit den Händen über den nackten Körper gefahren, Scheide und Pobacken habe er dabei gespreizt, schildern zwei Geschwister, damals fünf- und neunjährig.

Die Vorfälle gehen bis ins Jahr 2009 zurück. Wie das Tagblatt weiter schreibt, ist der 70-Jährige seit 20 Jahren immer wieder ähnlicher Vergehen beschuldigt worden. 2019 wurde er festgenommen. Im selben Jahr waren Kinder zuletzt auf dem Ferienhof zu Gast.

Vor Gericht bestritt der Mann alle Vorwürfe. Die «Kontrollen» hätten keinen sexuellen Charakter gehabt und man wolle seinen Ruf schädigen.

Dennoch wird der ehemalige Lagerleiter der mehrfachen sexuellen Handlungen mit einem Kind, der mehrfachen Gewaltdarstellung sowie der mehrfachen Pornografie schuldig gesprochen. Das Verdikt: 18 Monate Freiheitsstrafe bedingt und eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen à 150 Franken. Zudem wird er mit einem lebenslangen Tätigkeitsverbot mit Kindern belegt.

(red.)

veröffentlicht: 3. Dezember 2022 10:11
aktualisiert: 3. Dezember 2022 10:11
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