Herzog & de Meuron sollen neues Hochhaus in St.Gallen bauen

Im Bereich unten rechts soll es ein Hochhaus und einen Park geben.
© Ralph Ribi/St.Galler Tagblatt Archiv
Die Stadt St.Gallen soll ein neues Hochhaus bekommen. Direkt neben der Kreuzbleiche an der Bogenstrasse. Mit der Planung des Hochhauses wurde das weltbekannte Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron beauftragt.

Auf dem Areal Bogenstrasse, wo heute ein Wohnhaus mit dem Restaurant «Il Castello» ist, soll ein neues Hochhaus entstehen. Die Tankstelle und der Parkplatz daneben sollen zu einem begrünten öffentlichen Platz werden.

So zumindest die Pläne der Halter AG als Entwicklerin und Realisatorin und der Bischoff Textil AG und der Brauerei Schützengarten AG als Grundeigentümerinnen. Für eine Projektstudie wurde das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron beauftragt.

Fabrikhalle als nutzbarer Raum

«Mit dem Projekt soll geprüft werden, wie das Nutzungspotenzial an dieser zentralen und hervorragend erschlossenen Lage am Rande der Innenstadt für Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Kultur optimiert werden kann», heisst es.

Das Areal Bogenstrasse soll ein neues Gesicht bekommen.

© pd

Das bereits mit Architekturpreisen ausgezeichnete Hochhaus und die Fabrikhalle der Bischoff Textil AG sollen «als baukulturelle und textilindustrielle Zeitzeugen» stehen bleiben. Durch den neuen Park wird die markante Halle mit dem «Shed-Dach» besser sichtbar. Geprüft wird, wie diese Halle für die breite Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden kann.

«Stadt zukunftsfähig gestalten»

«Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt die Attraktivität des ganzen Quartiers signifikant steigern wird», sagt Thomas Hungerbühler, Verwaltungsrat der Bischoff Textil.

In das Projekt soll auch die Stadt St.Gallen involviert sein, damit der Neubau ins Stadtgefüge passt. Stadtrat Markus Buschor, Direktor für Planung und Bau, sagt: «Die bauliche Innenentwicklung bietet eine grosse Chance, unsere Stadt zukunftsfähig zu gestalten. Alle Beteiligten wollen diese Chance mit einer hochwertigen Überbauung nutzen.»

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Das neue Hochhaus dient hauptsächlich als Wohnraum, im Erdgeschoss soll es wieder ein Gastroangebot geben. Patrik Epple, Finanzdirektor der Brauerei Schützengarten, meint: «Unser Ziel ist, dass wir auch künftig mit einem Gastronomiekonzept bei der Kreuzbleiche präsent sind und wir freuen uns auf diesen neuen Begegnungsort in der Stadt St.Gallen.»

Hier soll es einen Park geben.

© St.Galler Tagblatt Archiv

Bewegte Geschichte

Der Standort der Verzweigung der Burg- und Bogenstrasse hat eine lange Geschichte in der Stadt St.Gallen. 1881 wurde dort, wo heute das Haus mit dem «Il Castello» steht, das Hotel St. Leonhard mit Konzerthalle und «Concertgarten» gebaut.

Eine Postkarte zeigt den «Concertgarten» um 1900.

© Stadtarchiv St.Gallen

Angeblich gab es im Haus Sitzplätze für 800 Personen und es sollte an die Festhallen in München erinnern. Der «Concertgarten» wurde zu einem beliebten Treffpunkt für ganz St.Gallen, es gab Konzerte, Veranstaltungen und Bälle.

Im Saal sollen bis zu 800 Personen Platz gefunden haben.

© Stadtarchiv St.Gallen

Im September 1966 brach im Hotel St. Leonhard ein Brand aus, das Dach und der Saal im ersten Stock wurden komplett zerstört. Danach wurde das Hotel nochmals für kurze Zeit geöffnet. Nach dem Abriss wurde es durch einen Neubau ersetzt, das heutige Haus mit der Pizzeria wurde gebaut.

Das Hotel St. Leonhard an der Bogenstrasse in St.Gallen.

© Stadtarchiv St.Gallen
veröffentlicht: 26. April 2023 15:53
aktualisiert: 26. April 2023 15:53
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