Frau (26) in Rorschach wegen Fälschung von Covid-Zertifikaten verurteilt

Die Frau soll 24'000 Franken verdient haben. (Symbolbild)
© KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
Eine 26-jährige Frau ist am Dienstag vom Kreisgericht Rorschach zu einer bedingen Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Sie arbeitete während der Covid-Pandemie in einem Testcenter und stellte Fälschern ihren Zugang zur Zertifikatsplattform des Bundes zur Verfügung.

Die Frau spannte gemäss Anklageschrift der Staatsanwaltschaft St.Gallen mit Männern zusammen, die im November 2021 planten, mit gefälschten Covid-Zertifikaten Geld zu verdienen. An sieben Treffen in der Wohnung der Frau in Rorschach stellten die Bekannten knapp 2500 Impfzertifikate für ungeimpfte Personen aus.

Mit dem Überlassen ihrer Zugangsdaten für die Zertifikatsplattform soll die Frau 24'000 Franken verdient haben, hielt die Anklageschrift weiter fest. Ausserdem fälschte sie ein Arztzeugnis, um ohne Schutzmaske Zug fahren zu können.

Urkunden- und Ausweisfälschung

Das Kreisgericht Rorschach verurteilte die Frau am Dienstag in einem abgekürzten Verfahren wegen mehrfacher Urkundenfälschung und Fälschung von Ausweisen zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Zudem wurde ihr eine Geldstrafe von 20 Tagessätzen à 30 Franken auferlegt.

Die Frau sass nach ihrer Festnahme 36 Tage lang in Untersuchungshaft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Justiz ermittelte nach Hinweis

Der Schuldspruch gegen die Frau ist der Abschluss eines von mehreren durch die St.Galler Justiz eingeleiteter Strafverfahren. Ausgangspunkt war ein Hinweis über illegal ausgestellte Impfzertifikate, der Anfang Dezember 2021 beim Gesundheitsdepartement einging. Damals wurden mehrere Personen festgenommen und Hausdurchsuchungen durchgeführt, wie die St.Galler Staatsanwaltschaft im Januar 2022 mitteilte.

Einzelne beschuldigte Personen hätten in privaten Testzentren oder zu Hause ihre Accounts für die Erstellung von Covid-Zertifikaten missbraucht, erklärte damals Leo-Philippe Menzel, Sprecher der St.Galler Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Zwischen 300 und 800 Franken für ein gefälschtes Zertifikat

Insgesamt hatten die kantonalen Strafverfolgungsbehörden gemäss damaliger Mitteilung Kenntnis von mehr als 9000 illegal hergestellten Zertifikaten. Darunter sind rund 8000 Impfzertifikate, beim Rest handelt es sich um Genesenen- und vereinzelte Testzertifikate.

Die Abnehmerinnen und Abnehmer bezahlten gemäss Staatsanwaltschaft zwischen 300 und 800 Franken. Auch die Personen, die gefälschte Zertifikate erworben und verwendet haben, machten sich strafbar. Ihnen drohte eine Geldstrafe.

(sda)

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veröffentlicht: 26. März 2024 16:15
aktualisiert: 26. März 2024 17:12
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