Fehlendes Aktienkapital: «Die verbleibenden 9 Millionen sind sehr anspruchsvoll»

Quelle: TVO

Die Geschäftsleitung der Olma Messen blickt zufrieden auf das letzte Jahr zurück. Trotz Verlust und weiterhin fehlendem Aktienkapital konnte das letzte Jahr besser abgeschlossen werden als erwartet. Hier ein kleiner Rück- und Ausblick.

«Ich schaue sehr dankbar auf das Jahr 2023 zurück. Es war ein intensives Jahr mit vielen Transformationsprojekten und Umstellungen im Hintergrund», sagt Christine Bolt, Geschäftsführerin der Olma Messen AG. Gleichzeitig fanden 130 Veranstaltungen auf dem Olma-Gelände statt und eine neue Halle wurde gebaut. Die grösste Herausforderung sei daher gewesen, alles unter einen Hut zu bringen.

Auch Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin zeigt sich zufrieden: «Es war ein erfolgreiches Olma-Jahr, das kann man wirklich so sagen.» Das bestätige ihnen auch, dass das gewählte Geschäftsmodell funktioniert und die Strategie stimmt. Scheitlin zeigt sich auch erfreut über den Start ins 2024 mit der erfolgreichen Eröffnung der neuen Halle. «Ein besonderes Highlight wird die Olma sein, wo der Kanton St.Gallen als Gastkanton da ist. Ich finde das eine ganz tolle Sache, weil auch der eigene Kanton mal gezeigt wird.»

Fehlendes Aktienkapital – so soll's weiter gehen

Trotz allgemeiner Zufriedenheit seitens Geschäftsleitung und Verwaltungsrat gibt es noch ein Problem: Es fehlen immer noch 9 Millionen Franken Aktienkapital. 3 Millionen sollen von der Bevölkerung eingeholt werden, die restlichen 6 Millionen aus der Privatwirtschaft und das bis Ende des Jahres.

11 Millionen wurden bereits zusammengebracht, das ist gemäss Scheitlin ein sehr gutes Ergebnis: «Die verbleibenden 9 Millionen sind anspruchsvoll. Es ist sicher nicht einfach, aber wir haben verschiedene Massnahmen eingeleitet.» Auf der einen Seite gibt es Massnahmen für Einzelaktionäre, diese werden beispielsweise angeschrieben oder an grossen Messen abgeholt.

Auf der anderen Seite steht gemäss Scheitlin die Wirtschaft: «Wir haben mit allen grossen Wirtschaftsverbänden der Ostschweiz geredet und gehen jetzt dann auch auf die einzelnen Firmen zu.» Das Verkaufsargument ist die Wichtigkeit der Olma Messen als Standortfaktor für Unternehmen aus der Region.

Aber was passiert, wenn die fehlenden Aktien nicht bis Ende 2024 zusammenkommen? «Dann machen wir einfach weiter», sagt Christine Bolt. Da das letzte Geschäftsjahr besser verlaufen ist und sie schlank aufgestellt sind, haben sie mehr Zeit, die sie sich bei Bedarf auch nehmen könnten. Trotzdem zeigt sich die Spitze der Olma Messen AG zuversichtlich, dass die fehlenden Millionen bis Ende Jahr zusammenkommen werden.

Das sind die Zukunftspläne der Olma Messen

Die Olma Messen wollen weiter wachsen. Dafür werden auch Organisationsstrukturen verändert. Die Bereiche Entwicklung, Marketing und Infrastruktur werden verstärkt, während die Bereiche Messen und Veranstaltungen zusammengelegt werden. Dadurch soll die Organisation sich konsequent auf Markt und Kunden ausrichten.

Veränderungen soll es auch auf Ebene Verwaltungsrat geben, um die Wachstumsstrategie zu stärken. An der ersten ordentlichen Generalversammlung im April werden zwei neue Verwaltungsratsmitglieder, welche aus der Eventbranche kommen, vorgeschlagen: Andy Böckli, Group CEO der Nüssli Gruppe, und Andreas Angehrn, ehemaliger CEO der Ticketcorner AG. Auch die Statuten sollen revidiert werden: Die Anzahl Delegierten aus öffentlicher Hand soll von fünf auf drei reduziert werden.

Es sollen aber auch neue Messen lanciert werden – vor allem neue Fachmessen. Dieser Prozess dauert aber immer ein paar Jahre. Es laufen bereits Abklärungen und es stehen Ideen im Raum, aber diese können gemäss Christine Bolt noch nicht kommuniziert werden. Vor allem, weil man in Konkurrenz zu anderen Messeplätzen der Schweiz und des nahen Auslandes steht. Was Bolt aber sagen kann, ist: «Es wird etwas sein, das in die Region passt.»

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Linda Hans
veröffentlicht: 20. März 2024 20:33
aktualisiert: 20. März 2024 20:33
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