Fehlende Feriengäste: Tierheim Sitterhöfli kämpft ums Überleben

Quelle: tvo

Aufgrund der Coronakrise wurden seit Mitte März nur wenige Tiere für Ferienaufenthalte in Tierheimen und -pensionen platziert. Deshalb sind die finanziellen Ausfälle bei den Heimen und Pensionen gross. In den Sommerferien spitzt sich die Situation zu.

Noch nie wurden im Tierheim Sitterhöfli in Engelburg so wenig Tiere für einen Ferienaufenthalt abgegeben wie in diesem Jahr. «Während des Lockdowns hatten wir 30 Reservationen, welche alle abgesagt wurden. Ende Juni gab es wieder mehr Reservationen. Finanziell reicht dies aber nicht», sagt Heinz Staub, Inhaber des Tierheims Sitterhöfli.

Seit der Coronakrise ist die Reiselust bei der Schweizer Bevölkerung gedämpft. Auch, weil der Bund immer mehr Reiseländer als Risikodestinationen einstuft. Deswegen werden auch zur Hochsaison nur wenige Tiere in den Heimen und Pensionen abgegeben.

«Die Leute haben Angst, dass gewisse Länder in naher Zukunft zur Risikodestination werden und sie nach ihrer Rückkehr in die Quarantäne müssen. Somit gibt es auch bei uns immer mehr Abmeldungen», sagt Heinz Staub.

Die Tierheime seien in der Coronakrise vergessen worden, sagt Heinz Staub. Vom Bund hätte man sich in dieser Zeit mehr Unterstützung erhofft: «So wie es jetzt ist, können wir fast nicht überleben.»

Heinz Staub führt sein Geschäft seit 42 Jahren und muss nun zum ersten Mal rote Zahlen schreiben. Wie lange er sich finanziell noch über Wasser halten kann, kann er im Moment noch nicht sagen. Ohne baldige Unterstützung des Bundes sehe er aber bald keine Zukunft mehr.

(red.)

veröffentlicht: 18. Juli 2020 18:07
aktualisiert: 18. Juli 2020 18:38
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