Fasnacht 2024: Neuer Präsident, grosse Bühnen und positive Veränderungen

Die St.Galler Altstadt wird wieder von vielen Guggen bevölkert. (Archivbild)
© Arthur Gamsa/St.Galler Tagblatt
Trotz der anspruchsvollen Vorbereitungen steht dem «Aaguggete» am Donnerstag um 6.06 Uhr nichts mehr im Weg. Das Organisationskomitee der St.Galler Fasnachtsgesellschaft hat für dieses Jahr grosse Bühnen auf dem Programm stehen – nicht die einzige Änderung.

Die St.Galler Fasnacht endete vergangenes Jahr mit Misstönen. Die Kommunikation sei schlecht gewesen, der Fokus nicht auf den Guggen gelegen. Dies nur zwei der Kritikpunkte, die in einem offenen Brief und schliesslich einem Führungswechsel der Fasnachtsgesellschaft gipfelten.

Jetzt soll alles besser werden. Zumindest wenn es nach dem neuen Präsidenten der St.Galler Fasnachtsgesellschaft, Oskar Seger, geht. Die Amtsübernahme des leidenschaftlichen Fasnächtlers markiert nicht nur einen Neuanfang, sondern auch eine verstärkte Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Guggen, die das Herzstück der St.Galler Fasnacht bilden.

«Denn ohne Guggen gibt es auch keine Fasnacht», betont Seger gegenüber FM1Today und unterstreicht damit die zentrale Rolle dieser musikalischen Gruppen im Fasnachtsfest.

Erste Veränderungen sind spürbar

Erst seit September ist Seger neuer Präsident. Und hat doch schon viel geändert. «In einem ersten Schritt ging es darum, die Fasnacht überhaupt zu organisieren und so am leben zu erhalten. Die gesamte Übergabe von der Fasnachtsgesellschaft hatte Zeit in Anspruch genommen», erklärt Seger.

Trotz der Dynamik, die Seger in die Fasnachtsgesellschaft bringen will, steht fest, dass dieses Jahr nicht alle Guggen wie geplant teilnehmen können. Ein gewisser Anpassungsprozess sei notwendig. Die ersten Veränderungen sind bereits in der Umsetzung. Seger sagt, dass die Guggen für die Fasnacht 2025 und 2026 schon diesen März angefragt werden.

Besonders freut sich Oskar Seger, dass die diesjährige Fasnacht speziell auf die Guggen-Bedürfnisse ausgerichtet wurde. Es erwarten sie:

  • Grössere und überdachte Bühnen am Bärenplatz und in der Neugasse mit Lichtanlage.
  • Das Waaghaus als Fasnachtsbeiz mit Guggenauftritten.
  • Verpflegungsstände in der Mark- und Neugasse.
  • Schnitzelbänggler in Beizen und in der traditionellen Kellerbühne.
  • Mehr WC-Anlagen in der Stadt.
  • Grosser Umzug am Fasnachtssonntag.

Fasnacht-Highlights

Ein spezieller Moment wird für Seger der Donnerstagmorgen. Um 6.06 Uhr startet die «Aguggete» – diese verspricht ein Guggen-Monsterkonzert.

Ein weiteres Highlight folgt am Samstag – der Föbü-Verschuss, erneut mit viel Guggenmusik. Wer dieses Jahr geehrt wird, ist bis zu diesem Zeitpunkt streng geheim. «Hier wird man die Fasnacht in der Innenstadt richtig gut erleben können», ergänzt Oskar Seger.

Ebenfalls nicht fehlen darf der Fasnachtsumzug quer durch die Stadt. Am Sonntag um 14 Uhr geht es los.

Ein Miteinander für eine sichere Zukunft

Ein Programm in dieser Grösse erfordert eine gute Planung. Seger versichert, dass in seiner Obhut der Fokus auf einem intensiven Austausch mit den Guggen, den Föbüs und den Schnitzelbänggler liegt, um gemeinsam die Zukunft der St.Galler Fasnacht zu gestalten. Dieser Schritt wurde notwendig, nachdem ein offener Brief im vergangenen Jahr für Unzufriedenheit gesorgt hatte.

Die Suche nach Sponsoring-Beiträgen gestaltet sich laut Oskar Seger wie alle Jahre als herausfordernd. Deshalb muss auch auf «Luxus» verzichtet werden. «Wir werden das Waaghaus dieses Jahr nicht beheizen, da wir davon ausgehen, dass es warm genug wird, wenn 100 Leute drinstehen», sagt Seger. Er fügt hinzu: «Wo Kosten gespart werden, können weitere Ausgaben erfolgen.»

Vorfreude herrscht

Trotz der Herausforderungen ist die Stimmung gut und die diesjährige Fasnacht soll mit den Anpassungen eine fröhliche und gemeinschaftliche Feier werden, die «die Traditionen der Vergangenheit mit den Herausforderungen der Gegenwart verbindet».

Oskar Seger steht deshalb voll hinter seinem Motto: «Die Fasnacht ist eine Zeit – die fünfte Jahreszeit. Ein Fest der Gefühle und Freude. Eine närrische Zeit. Die Fasnacht lebt von allen, die sie leben.»

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veröffentlicht: 5. Februar 2024 05:59
aktualisiert: 5. Februar 2024 21:18
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