Ein Leuchtturm-Projekt für das Rheintal

Angrenzend zum Fussball- und Tennisplatz in Rebstein soll eine grosse Unihockey-Arena entstehen – ein Leistungszentrum von nationaler Bedeutung. Der Bau ist anfangs 2020 geplant. Die Baubewilligung und ein Teil des Geldes fehlen aber noch.

Seit Jahren kämpft der Rheintaler Unihockey-Verein Gators mit Platzproblemen. Die 18 Mannschaften des 400 Mitgliedern zählenden Vereins trainieren im Moment in zehn verschiedenen Hallen.

Das soll sich mit ihrem neuen Projekt ändern. Das Leistungszentrum Ost soll alle Unihockey-Spieler aus der Region unter einem Dach vereinen und die grösste Sporthalle zwischen Chur und dem Bodensee werden.

Sechsfach-Halle für 2000 Personen

Geplant ist eine Sechsfach-Halle in Rebstein mit Teleskop-Tribüne, die Platz für rund 2000 Personen bietet. «Die Räumlichkeiten könnten vielseitig genutzt werden», sagt Peter Grüninger, der Sprecher der Arbeitsgruppe des Vereins. Hier geht es zum Projektvideo:

Die Halle wäre von nationaler Bedeutung

Das Projekt «Leistungszentrum Ost» in Rebstein wird von Swiss Unihockey unterstützt und ist Bestandteil des aktuellen Infrastrukturkonzepts. Es soll das dritte Leistungszentrum in der Schweiz werden. In Magglingen gibt es bereits das «Leistungszentrum West», in Winterthur das «Leistungszentrum Mitte».

«Die Leistungszentren dienen unter anderem als Trainingsort für die Unihockey-Nationalmannschaften. Von U17-Spielern bis zu den Spielern der höchsten Liga, Nati A, nutzen diese Zentren für Trainingslager oder Trainingsweekends», sagt Peter Grüninger. In der Rheintaler Halle sollen demnach auch Länderspiele ausgetragen werden können.

«Am Ende des Marathons»

Der Baustart für das Leistungszentrum Ost in Rebstein-Marbach ist für Anfang 2020 geplant und kostet schätzungsweise 11,5 Millionen Franken. «Was die Finanzierung angeht, sind wir auf den letzten Kilometern des Marathons», sagt Grüninger.

Mündliche Zusagen verschiedener Stiftungen sind bereits vorhanden. «Im Dezember muss das nationale Parlament noch der Nachtragskredit zu Nasak 4, dem Nationalen Sportanlagenkonzept, im ordentlichen Budgetprozess bewilligt werden. Für unser Projekt ist eine Summe von 1,5 Millionen Franken vorgesehen.»

Grünes Licht müssen aber auch die Vereinsmitglieder der Gators geben. Da der Verein ebenfalls eine Geldsumme beisteuert und ein Crowdfunding lancieren möchte.

Baustart 2020 ist ambitioniert

Die Projektverantwortlichen und die Gemeinden Rebstein und Marbach haben seit Projektstart nur positive Rückmeldungen erhalten. «Sofern es von der Bevölkerung weiterhin keinen Widerstand gibt, ist ein Baustart im Jahre 2020 realistisch», sagt Daniel Knöpfel, Bauverwalter in Rebstein.

Gemäss den Projektverantwortlichen kann das Baugesuch frühestens im Januar eingereicht werden, da noch die Beschlüsse des Parlaments in Bern abgewartet werden müssen. Die Bauzeit wird auf etwas mehr als ein Jahr geschätzt.

Leuchtturm-Effekt für die Region

«Das geplante Leistungszentrum bereichert nicht nur die Unihockey-Branche», sagt OK-Mitglied Grüninger. Es sei auch für das ganze Rheintal und die Region rund um den beiden beteiligten Gemeinden Rebstein und Marbach eine wahnsinnige Sache. «Das Projekt dürfte einen Leuchtturm-Effekt haben.» Das bestätigt auch Alexander Breu, der Gemeindepräsident der Nachbargemeinde Marbach. «Es wird eine tolle Sache sein, die unsere Region definitiv attraktiver machen wird.»

veröffentlicht: 11. November 2019 18:03
aktualisiert: 11. November 2019 18:38
studio@radiofm1.ch