Du findest die Penne im Regal nicht mehr? Das ist der Grund

In den grösseren Supermarkt-Filialen hat die Migros das Sortiment umgeräumt – insbesondere bei den haltbaren Artikeln wie Mehl, Müesli, Teig- und Süsswaren. Das liegt daran, dass sich die Migros grösstenteils vom Kleidersortiment trennt und dafür 300 neue Lebensmittel einführt.

Wo die Pasta war, liegen jetzt Fitnessriegel, und im ehemaligen Müesli-Gestell stehen diverse Guetzli-Packungen. Die St.Galler Migros Neumarkt hat in der letzten Woche umgestellt, insbesondere bei den haltbaren Lebensmittel wie Teigwaren, Müesli, Tee und Kaffee. «Mein Aufwand, um ein paar Artikel zu kaufen, ist jetzt geschätzt zehn Mal höher. Wozu soll dies gut sein?», enerviert sich ein Facebook-User in der Gruppe «Du bisch vo St.Gallen, wenn...» über die Umstellung bei der Migros.

Keine Kleidung, dafür 300 neue Produkte

Was bei den Kundinnen und Kunden im ersten Moment für Verwirrung sorgen könnte, hat bei der Migros Ostschweiz Konzept: «Wir trennen uns grösstenteils vom Kleidersortiment und erweitern dafür das Sortiment bei den Lebensmitteln», sagt Andreas Bühler, Mediensprecher der Migros Ostschweiz. Der Umsatz bei der Kleidung sei konstant rückläufig, deshalb verkauft die Migros schweizweit keine T-Shirts, Pullover und Hosen mehr – einzig Socken, Unterwäsche und Kinderkleider bleiben in den Läden. «Das gibt neue Verkaufsfläche.»

Der Platz wird genutzt, um auf Vegi- und Bio-Trends aufzuspringen: Rund 300 neue Produkte ziehen in der Migros Neumarkt in St.Gallen in die Regale ein. «Im Bereich Gesundheit greifen wir neue Ernährungstrends auf», sagt Bühler. So zum Beispiel bei den Kichererbsen oder gerösteten Artikeln, die weniger Fett enthalten. Auch das Bio-Sortiment wird ausgebaut und neue Produkte der Vegi-Linie «V-Love» kommen dazu.

Neugier wecken

In der Facebook-Gruppe «Du bisch vo St.Gallen, wenn...» schreibt eine Userin: «Ich finde es gut, dass die Läden manchmal umstellen. Plötzlich stosse ich auf Artikel, die ich vorher nicht gekannt habe.» Für die Migros Ostschweiz das Ziel: «Wir wollen auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden eingehen und die Neugier wecken, die neuen Produkte auszuprobieren», sagt Bühler.

«Man gewöhnt sich schnell daran»

Während sich ein User in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo St.Gallen, wenn...» über die Umstellung ärgert, sind andere optimistischer: «Der Mensch ist ein Gewohnheitstier», schreibt eine Userin. Weiter kommentiert jemand: «Nach zwei bis drei Mal weisst du wieder, wo deine Sachen sind.» Andreas Bühler von der Migros Ostschweiz räumt ein: «Erfahrungsgemäss hat unser Personal einen deutlichen Mehraufwand, um den Kundinnen und Kunden bei der Suche nach dem richtigen Produkt zu helfen.» Nach zwei bis drei Wochen pendle sich das jedoch ein und es kämen fast keine Rückmeldungen mehr.

In allen grösseren Ostschweizer Supermärkten

Die Umstellung des Sortiments findet zurzeit in allen grösseren Migros-Supermärkten in der Ostschweiz statt – überall da, wo die Kleidung aus dem Sortiment fällt. Diese Woche sei die Migros Säntispark umgestellt worden, der Rheinpark in St.Margrethen habe die Umstellung ebenfalls hinter sich. «Bis Ende Jahr sollen alle grösseren Supermärkte neu eingerichtet sein», sagt Bühler.

veröffentlicht: 25. September 2021 15:22
aktualisiert: 25. September 2021 15:22
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