Brand in Buchser Recyclingfirma: Deshalb waren die Löscharbeiten schwierig

Die Feuerwehr stand beim Brand in Buchs stundenlang im Einsatz.
© Kantonspolizei St.Gallen
Stundenlang beschäftigte der Brand in einer Recyclingfirma in Buchs die Feuerwehr am Mittwochabend und in der Nacht. Der im Einsatz stehende Feuerwehrkommandant Thomas Sturzenegger erklärt, weshalb sich die Löscharbeiten schwierig gestalteten und der Rauch derart übel roch. Derweil ist der Schaden weniger gross als befürchtet.

Es war um 20 Uhr, als die ersten Meldungen am Mittwochabend eingingen: FM1Today-Leserreporter berichteten von einer dicken schwarzen Rauchwolke auf der Autobahn A13 bei Buchs. Ein beissender, beim Einatmen gar schmerzender Geruch lag in der Luft.

Der Grund: Ein Brand im Industriegebiet von Buchs, betroffen war eine Recyclingfirma. Während der miefende Nebel auch Richtung Buchser Stadtzentrum zog, rief die St.Galler Kantonspolizei die Bewohnerinnen und Bewohner von Buchs via AlertSuisse auf, Türen und Fenster wegen des üblen Geruchs geschlossen zu halten. Auf der Autobahn wurde eine Temporeduktion signalisiert, da die dichten schwarzen Rauchschwaden für Sichtbehinderungen sorgten.

14-Stunden-Einsatz für die Feuerwehr

Die Löscharbeiten gestalteten sich währenddessen nicht ganz einfach, wie Thomas Sturzenegger, Kommandant ad interim der Feuerwehr Werdenberg Süd, gegenüber FM1Today erklärt: «Wir mussten das in Brand geratene Gut separieren, um es zu löschen. Nur so kann man sicherstellen, dass das Feuer komplett gelöscht wird.» Hätte man das nicht gemacht, bestünde das Risiko, dass ein glimmendes Feuer erneut aufflammen könnte.

Die Feuerwehr stand deshalb mit hohem Personal- und Materialaufwand rund 14 Stunden im Dauereinsatz. Dabei seien die Umstände ungewöhnlich belastend gewesen, wie Sturzenegger berichtet: «Der Gestank und der Rauch waren sicherlich ein Faktor und eine starke Belastung. Direkt beim Ereignis bekam man dank unserer Schutzausrüstung nicht viel mit, doch in der näheren Umgebung war er doch sehr intensiv und störend. Es war eine Mischung aus Rauchgeruch und Abfall», beschreibt er den Mief, der in der Luft hing.

Welche Materialien genau für die starke Rauchentwicklung verantwortlich waren, ist Sturzenegger nicht bekannt. Er betont aber nochmals, dass trotz der Ausmasse und des Geruchs des Rauchs keine Vergiftungsgefahr für die Bevölkerung bestand – das hatte auch Kapo-Mediensprecher Florian Schneider am Mittwochabend gegenüber FM1Today bereits bestätigt.

Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte hat laut Sturzenegger derweil ausgezeichnet funktioniert. «Wir konnten uns auf unsere Kernaufgabe, die Brandlöschung, konzentrieren. Den Rest rundherum hat die Kantonspolizei gemanagt.»

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Polizei sucht Zeugen

Dieses koordinierte und entschiedene Eingreifen der Feuerwehr und der Polizei zahlte sich aus, wie Martin Risch, Geschäftsführer der betroffenen Firma RSA AG, gegenüber FM1Today sagt: «Der Schaden konnte in Grenzen gehalten werden. Eine Maschine wurde durch den Brand zerstört.» Risch schätzt die Schadensumme auf 200'000 Franken, seine Firma kann dabei auf die Versicherung zurückgreifen.

Noch nicht abschliessend geklärt ist die Brandursache. Risch vermutet, dass es sich um einen Mottbrand handelte. Abgefackelt, und damit für die massive Rauchentwicklung verantwortlich, ist laut ihm Sperrmüll, der bei der Firma eingelagert war. Um den genauen Verlauf des Brandes zu rekonstruieren, sucht die Kantonspolizei St.Gallen einen Zeugen – jenen Mann, der den Brand ursprünglich gemeldet hat.

Geschaftsführer Risch ist nun vor allem damit beschäftigt, den Betrieb rasch wieder ins Laufen zu bringen. Wenn alles glatt läuft, soll bereits am Donnerstagnachmittag wieder Normalbetrieb herrschen.

veröffentlicht: 25. Januar 2024 14:16
aktualisiert: 25. Januar 2024 14:16
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