Ausgelaufener Lack in Goldach kommt aus Verpackungsunternehmen

Jetzt ist klar, woher der Lack kommt.
© Kantonspolizei St. Gallen
In Goldach ist am Mittwoch ein lösungsmittelhaltiger Lack in die Goldach ausgeflossen. Nun ist klar, dass der australische Verpackungskonzern Amcor dahintersteckt.

Ein Fass mit lösungsmittelhaltigem Lack ist am Mittwoch in Goldach umgekippt und eine unbestimmte Menge davon ausgelaufen. Die Firma Amcor Flexibles Rorschach AG hat am Freitagabend bestätigt, dass es in ihrem Werk in Goldach zum Vorfall gekommen sei.

Fass kippte um

«Beim Umladen von Materialien kippte ein geschlossenes Fass mit Lack im Wareneingangsbereich um und ist ausgelaufen», heisst es in einer Mitteilung des Verpackungsunternehmens. Sofort habe man Notfallmassnahmen und -systeme aktiviert, also die Aktivierung des Meteorschiebers im Regenwasserkanal, Alarmierung der Betriebsfeuerwehr und Aufräumarbeiten mit Bindemittel.

Wie es heisst, konnte der Grossteil des Lacks beseitigt werden, eine «kleine Menge» sei in den Regenwasserkanal und via diesen anschliessend in die Goldach geflossen. Die Kantonspolizei St.Gallen teilte bereits am Donnerstag mit, dass die Auswirkungen auf die Umwelt eher gering ausfielen.

«Wir führen eine eingehende Untersuchung des Vorfalls durch und stehen im Austausch mit den Behörden», heisst es in der Mitteilung der Amcor weiter. Und: «Amcor hat ein spezialisiertes Drittunternehmen beauftragt, welches eine gründliche Kamerainspektion aller Entwässerungskanäle zwischen dem Verschüttungsbereich und der Goldach durchgeführt hat.»

Man bedauere den Vorfall und sei bestrebt, eine gründliche Analyse durchzuführen.

Nicht der erste Vorfall

Doch es ist nicht das erste Mal, dass aus der Amcor Chemikalien fliessen: Bereits im Dezember 2020 und Januar 2021 flossen über zweieinhalb Tonnen giftiger Löschschaum in den Bodensee. Beim Löschwasser handelte es sich um eine giftige und eigentlich längst verbotene Chemikalie, nämlich Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Das Unternehmen erhielt eine Busse von 5000 Franken.

Die Grünen forderten 2023, dass die vorgesehene Höchststrafe für Umweltdelikte von höchstens 5000 Franken erhöht werden soll. Sie sei «nicht mehr zeitgemäss». Sie forderten, dass künftig die Androhung einer Geldstrafe sowie eine Busse bis zur Höhe von mindestens 50'000 Franken möglich werde. Die Standesinitiative wurde vom St.Galler Kantonsrat allerdings abgelehnt.

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veröffentlicht: 26. April 2024 17:58
aktualisiert: 26. April 2024 17:58
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