Aus dem Hamsterrad ausbrechen – das wollen drei St.Galler mit ihrem Kurzfilm

Dante lebt in einem sozial schwachen Stadtteil, geht einer Arbeit nach, die ihm keinen Spass macht und ihn gerade mal so über die Runden bringt, und lebt einfach so vor sich hin. Der einzige, der ihm zur Seite steht, ist sein Hund Othello. Um aus diesem Hamsterrad auszubrechen, trifft er irgendwann eine fatale Entscheidung.

Darum geht es im 15-minütigen Kurzfilm «Stray Dog». Hinter dem Film stecken drei 24-jährige St.Galler. «Ich hatte schon immer den Traum, Fuss in der Schauspielbranche zu fassen. Gerne hätte ich auch eine Schauspielschule besucht», sagt Jiyan Elci, der den Hauptdarsteller Dante spielt.

Als er vor einigen Jahren Stefan Djokic, mit einer Passion für Filme und Regie, und Robin Ruckstuhl, leidenschaftlicher Musikproduzent, kennenlernte, war klar: «Das kann kein Zufall sein, das muss Schicksal sein.»

Viel Leidenschaft und 50 Franken Budget

Leidenschaft war dabei das einzige, was sie während des gut 8-monatigen Projekts hatten: Das ganze Film-Equipment hatte Stefan schon. Ihr Budget beschränkte sich auf gerade mal 50 Franken.

Mit diesen haben sie den Kioskbesitzer, der in einer Szene vorkommt, entschädigt. Ohne die Unterstützung vieler Freunde, die beispielsweise das Mikrofon gehalten oder ihre Wohnung zur Verfügung gestellt hatten, hätten sie den Film so nicht hingekriegt.

Professionelle Hilfe hatten sie keine – weder beim Aussuchen der Aufnahmeorte, noch beim Schnitt und der Nachbearbeitung. Stefan hat sich alles in Eigenregie und «mit ganz vielen Youtube-Tutorials» selbst beigebracht.

Der Film sei nicht zwingend autobiografisch. Jiyan studiert Marketingmanagement an der HSG und arbeitet bei einer Luxus-Duftmarke, Stefan ist Informatiker und Robin arbeitet in einem Büro und bildet sich nebenbei zum Betriebswirtschafter HF weiter.

Das Gefühl, im Hamsterrad des Alltagstrotts gefangen zu sein, kenne aber jeder von ihnen. «Eine persönliche Note hat der Film sicher. Den Alltagstrott und jeden Monat überleben, das kenne ich schon», sagt Jiyan. Die drei hoffen, dass die Zuschauer sich mit der Hauptfigur ein Stück weit identifizieren können. «Drogen werden wohl die wenigsten verkaufen, aber vielleicht kennt man es, keine grosse Familie oder nur seinen Hund zu haben, der einem beisteht», so Stefan.

Und wie geht es weiter für die Jungs?

«Stray Dog» sei das Intro zu etwas Grösserem gewesen. Wie es mit Dante weitergeht, sei noch offen. Den Film haben sie extra auf Hochdeutsch aufgenommen, um das Feeling besser transportieren und auch einem breiteren Publikum zugänglich machen zu können. «Wir wollen schon irgendwann Fuss fassen in der Branche. Aber uns ist bewusst, dass das nicht von einem auf den anderen Tag geht», sagt Stefan.

Den Kurzfilm hätten sie schon an diverse Adressen geschickt, «bislang aber ohne Antwort», so Stefan. Sie alle stehen hinter ihrem Projekt und sind offen für alles, was noch auf sie zukommt. Sie hoffen, irgendwann mit einem professionellen Team an einer Fortsetzung arbeiten zu können.

Hier kannst du dir den Film in voller Länge anschauen