Asylsuchende sollen in ehemaligem Altersheim ein neues Zuhause finden

Quelle: TVO

Der Umzug rückt näher: In Ebnat-Kappel wechseln die Seniorinnen und Senioren des Alters- und Pflegeheims in den Neubau. Das ursprüngliche Gebäude wird an den Trägerverein Integrationsprojekt St.Gallen vermietet. Flüchtlinge finden hier ein neues Zuhause.

Ab Januar soll das ehemalige Alters- und Pflegeheim in Ebnat-Kappel als Unterkunft für Flüchtlinge umgenutzt werden, wie diese Woche bekannt wurde. Ab November dieses Jahres steht das Heim nämlich leer. Gemietet und betrieben wird die Unterkunft ab dem neuen Jahr vom Tägerverein Integrationsprojekt St.Gallen (TISG).

Sie konnte einen Mietvertrag für drei Jahre mit der Gemeinde aushandeln, mit Option auf zwei weitere Jahre. Danach sind auf dem Areal wieder Alterswohnungen geplant.

Glücksfall für Gemeinde

Diese Übergangslösung freut die Gemeinde. «Einerseits haben wir keine Bauruine, die in den nächsten Jahren leer steht. Das Gebäude wird weiterhin genutzt. Andererseits konnten wir das Provisorium verkaufen», sagt Jon Fadri Huder, Gemeindepräsident von Ebnat-Kappel, gegenüber TVO.

Das Provisorium wurde während des Baus gebraucht und nun ebenfalls vom TISG gekauft. So erhielt die Gemeinde 950'000 Franken für das verkaufte Provisorium. Auch konnten fixe Mieteinnahmen von 43'000 Franken im Jahr für das Heim ausgehandelt werden.

Win-Win-Situation

Die TISG betreibt im ganzen Kanton Unterkünfte für Asylsuchende. Unklar ist bislang, wer genau nach Ebnat-Kappel kommen soll. Bisher würden unbegleitete Minderjährige im Fokus stehen, die dort ein Zuhause finden sollen.

«Aktuell betreuen wir rund 200 unbegleitete Minderjährige», sagt Claudia Nef, die Geschäftsführerin des Vereins. Das seien fünfmal mehr als Anfang 2022. Für diese suche der Verein Unterbringungsmöglichkeiten. Es scheint so, als sei es in diesem Fall eine Win-Win-Situation, denn auch der Verein zeigt sich erleichtert über diese Möglichkeit.

Infoanlass für Bevölkerung

Viele aus der Bevölkerung wussten gemäss TVO-Umfrage im Dorf selbst noch nichts von diesen neuen Plänen. Die meisten hätten positiv darauf reagiert. Es habe jedoch auch einzelne negative Stimmen gegeben, die meinten, sie wollten nicht so viele Flüchtlinge im Dorf haben.

Bisher wohnen 80 Asylsuchende in der Gemeinde. Mit diesem Projekt würden 120 weitere hinzukommen. Die Gemeinde möchte ihre Einwohnerinnen und Einwohner am Montagabend an einer Veranstaltung genauer darüber informieren.

(kop)

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veröffentlicht: 17. August 2023 20:19
aktualisiert: 17. August 2023 20:19
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