Abriss der Olma-Halle 9 wird wahrscheinlicher

Die Olma Messen St.Gallen haben sich mit dem Bundesamt für Strassen (Astra) darauf geeinigt, den Rückbau der Halle 9 auf dem Messegelände zu forcieren. Der wahrscheinliche Abbruch wird wegen Arbeiten zur dritten Röhre des Rosenbergtunnels nötig.

Die St.Galler Stadtautobahn komme bereits heute zu Stosszeiten an ihre Belastungsgrenze, heisst es in einer Mitteilung. Die dritte Röhre des Rosenbergtunnels soll den Verkehr entlasten. Doch: Das Projekt tangiert die Halle 9 der Olma Messen – die zweitneuste Halle auf dem Gelände.

Nun haben sich das Astra und die Olma Messen geeinigt: «Aus technischen, betrieblichen und finanziellen Überlegungen haben sich die Parteien gemeinsam entschieden, die Variante ‹Rückbau und Ersatz auf dem Olma-Areal im Bereich Halle 7 / Arena› weiterzuverfolgen», schreiben sie in einer gemeinsamen Mitteilung.

Ein Rückbau sei die bestmögliche und nachhaltigste Lösung. Den Neubau bezahlen wird das Astra, die Olma Messen werden entschädigt. Wie hoch die Entschädigungen ausfallen, werde nach einem zweijährigen Vorprojekt festgelegt. Kommt es zu einem Neubau, ist dieser also im Bereich der heutigen Halle 7 vorgesehen.

Erhalt oder Umbau «kompliziert»

Christine Bolt, CEO der Olma Messen, bestätigt gegenüber dem «St.Galler Tagblatt», dass die dritte Röhre bereits beim Bau der Halle 9 vor 25 Jahren einkalkuliert gewesen sei. Aber: «Damals ging man davon aus, dass der Tunnel relativ tief im Untergrund liegt. 2018 stellte sich aber heraus, dass man bei dieser ‹Variante Tief› auf die Ausfahrt St. Fiden verzichten müsste.»

Mit der nun vorgesehenen höheren Variante bleibt die Ausfahrt St. Fiden bestehen – was das Parkgeschoss der betroffenen Halle und das untere Ausstellungsgeschoss teilweise durchfahren würde. Ein umfangreicher Umbau oder Ersatz ist somit unumgänglich.

Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin schockiert diese neue Ausgangslage nicht, da von Anfang an klar gewesen sei, dass der Bund die Olma Messen schadlos halten wird, wenn der Autobahnausbau das Gelände tangieren würde.

Gegenüber der Zeitung erklärt Bolt, dass es «kompliziert und sehr teuer» gewesen wäre, die Halle 9 zu behalten oder umzubauen. Einen Rück- oder Neubau sei gut zu planen.

Bolt betont, dass der durchgehende Betrieb von «existenzieller Bedeutung» sei. Die Durchgängigkeit des Betriebs bedeutet in der Folge, dass ein Ersatzbau zeitlich vor dem allfälligen Rückbau fertiggestellt werden muss.

Mit dem Vorprojekt soll zudem aufgezeigt werden, wie der Messe-, Kongress- und Eventbetrieb während den Bauarbeiten aufrechterhalten werden kann. Eine definitive Entscheidung zu einem Abbruch der Halle 9 könne frühestens nach Abschluss dieses Vorprojektes sowie nach weiteren Planungsschritten getroffen werden, hiess es in der Mitteilung weiter.

Volk stimmt über dritte Röhre ab

Die dritte Röhre des Rosenbergtunnels ist Teil des Projekts «A1 Engpassbeseitigung St.Gallen». Sie soll gemäss dem Astra die Sicherheit und die Kapazität auf der Stadtautobahn erhöhen. Bis 2037 sei zudem eine umfassende Sanierung des Autobahnabschnittes geplant. Auch diese Sanierung mache die dritte Tunnelröhre notwendig.

Gebaut würde die Röhre als Teil des sogenannten Ausbauschrittes 2023 für die Nationalstrassen. Mehrere Verbände haben das Referendum ergriffen. 2024 wird über den Ausbauschritt abgestimmt.

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(sda/red.)

veröffentlicht: 11. April 2024 11:51
aktualisiert: 11. April 2024 12:58
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