5 Gründe: Darum bodigt Rapperswil-Jona die Young Boys

Sehen wir am Mittwochabend wieder jubelnde Rapperswiler?
© zVg FC Rapperswil-Jona/Rolf Lutz
Am Mittwoch ist auf dem Grünfeld in Rapperswil-Jona alles für die Fussballüberraschung des Jahres angerichtet. Fast 3000 Fans könnten sehen, wie die St.Galler den Schweizer Meister aus dem Cup kegeln. Die Wahrscheinlichkeit ist klein, aber: unverhofft kommt oft.

Jeder Fussball-Fan weiss es: Cup-Spiele haben einen eigenen Zauber. David trifft auf Goliath, Hobby-Tschutter treffen auf Profis, Unterklassige wollen sich beweisen, der Dorf-Fussballplatz wird zur Party-Meile. Auch am Mittwoch in Rapperswil wird das nicht anders sein.

Dass mit YB die zurzeit wohl stärkste Schweizer Mannschaft – notabene amtierender Schweizer Meister – im Grünfeld aufläuft, dämpft ein wenig die Erwartungen. Zwei Ligen liegen zwischen den beiden Teams. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass ein Underdog einen Favoriten bezwingen würde. Wir haben fünf Gründe zusammengetragen, warum Rapperswil in den Viertelfinal einzieht.

1. Der Cup hat eigene Regeln

Der erste Punkt ist etwas abgedroschen, zugegeben. Dennoch: Es ist ein Spiel. Es geht um alles oder nichts. Dass der FCRJ mit der Underdog-Rolle zurecht kommt, sollten auch die Berner wissen. Immerhin buxierten die St.Galler bereits mit Yverdon einen Vertreter aus der Super League aus dem Wettbewerb.

2. Rappis Siegesserie

Die Rapperswiler sind momentan in einem Formhoch. Die letzten fünf Partien konnten die Rosenstädter alle gewinnen. Klar sind Bavois, Bulle, Paradiso und die zweite Mannschaft des FC St.Gallen andere Kaliber als YB. Aber eine solche Siegesserie muss zuerst einmal nachgemacht werden.

3. Der Heimvorteil

Vor heimischem Publikum zu spielen, kann neue Kräfte mobilisieren. Das zeigt nur schon ein Blick nach St.Gallen. Die Espen sind zu Hause eine Macht, wenn die eigenen Fans das Stadion füllen. Der Sieg gegen Aufsteiger Yverdon gelang den Rapperswilern ebenfalls Zuhause. Und der FCRJ hat das Grünfeld extra «aufgepimpt». Fast 3000 Fans können das Spektakel verfolgen – und könnten das Grünfeld im besten Fall zu einem Hexenkessel machen.

4. YB hat schon gegen Unterklassige verloren

Natürlich muss man in der Zeit ein wenig zurückgehen, um eine Cupniederlage des Schweizer Meisters gegen einen Unterklassigen zu finden. Allerdings nicht allzuweit. 2017 verloren die Berner den Cup-Viertelfinal gegen den FC Winterthur, der damals noch in der Challenge League kickte, im Penaltyschiessen. 2014 verlor YB im Sechzehntel-Final gegen Buochs mit 0:1. Buochs spielte vier Ligen tiefer, in der 2. Liga interregional. Warum sollte es nun nicht wieder einmal für den Unterklassigen klappen?

5. Erfahrene Rapperswiler

Der FC Rapperswil-Jona hat in den vergangenen Jahren gute Erinnerungen an den Cup. Zuletzt für richtig Furore sorgte der Einzug ins Viertelfinal 2020. Dort mussten sich die Rosenstädter knapp dem Cup-Monster FC Sion mit 1:2 geschlagen geben.

Und in den Reihen des FCRJ tummeln sich auch einige Spieler mit Super-League-Erfahrung. Dennis Iapichino spielte für Sion und Servette im Oberhaus. Aimery Pinga, der aus der Jugend von YB stammt, traf in der Super League für GC und Sion. Adonis Ajeti hat sogar internationale Erfahrung, lief für seinen Jugendclub FC Basel einmal in der Europa League auf. Zudem spielte er einmal für den FCSG in der Super League. André Ribeiro kickte ebenfalls für GC und St.Gallen in der Super League und kam für die Espen auch in der Europa-League-Quali zum Einsatz. Oan Djorkaeff kam zu Einsätzen in der höchsten schottischen Liga.

Zudem ist Trainer David Sesa kein Unbekannter. Der ehemalige Schweizer Nati-Spieler kickte für den FCZ und Servette und bestritt mit Napoli und Lecce Spiele in der Serie A. Als Co-Trainer wurde er belgischer und ägyptischer Meister und holte in beiden Ländern auch den Superpokal.

veröffentlicht: 1. November 2023 16:00
aktualisiert: 1. November 2023 16:00
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