20-Jähriger stirbt an Zaun – nun stehen seine Rivalen vor Gericht
Im September vor zwei Jahren kam es zur tödlichen Auseinandersetzung an der Bahnhofstrasse in St.Gallen. Drei Personen wurden bei diesem Streit verletzt, ein 20-jähriger Ostschweizer starb einige Tage später im Spital. Lange tappte die Polizei im Dunkeln, was genau sich in dieser Nacht abgespielt hatte – und nahm mehrere Personen fest.
Drei gegen drei
Laut Anklageschrift kam es in der Nacht zum 19. September 2021 zu einem Streit zwischen zwei dreiköpfigen Männergruppen. Alle waren im Ausgang in St.Gallen. Der Auslöser der Auseinandersetzung war laut Anklageschrift ein Streit zwischen einem Freund des 20-jährigen Opfers und dessen Freundin. Das Paar stritt sich an der Bahnhofstrasse. Ein 29-jähriger Mann mischte sich ein und die beiden Männer begannen sich anzupöbeln. Daraufhin rief der 29-Jährige zwei Freunde als Verstärkung und es kam zur Schlägerei.
Tödlich am Zaun verletzt
Die Männer gingen mit Fäusten aufeinander los. Dabei wurden ein 20-jähriger und ein 22-jähriger Freund des 20-jährigen Opfers verletzt. Dieser versuchte zu flüchten, gelangte allerdings nur bis zur anderen Strassenseite. Als er über den Zaun klettern wollte, rutschte der junge Mann aus und rammte sich die Zaunspitzen in den Unterleib.
Laut Anklageschrift wurde der 20-Jährige wissentlich und willentlich von zwei Rivalen in Richtung Gebüsch und Zaun getrieben. Für die Staatsanwaltschaft steht jedoch fest, dass der Tod des jungen Mannes ein tragischer Unfall war.
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18 Monate Freiheitsstrafe gefordert
Die beiden Männer, die den verstorbenen 20-Jährigen an den Zaun gedrängt haben, stehen am Donnerstag vor dem St.Galler Kreisgericht. Sie sind wegen Raufhandels und versuchter einfacher Körperverletzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen fordert für beide eine bedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten.
Gegen den 29-Jährigen, der sich in den Streit des Paares einmischte, gibt es bereits einen Strafbefehl wegen Raufhandels und versuchter einfacher Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft verurteilte ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 80 Franken, obendrauf kommen eine Busse und die Kosten für die Verteidigung und das Verfahren. Gegen dieses Urteil gab es jedoch einen Einspruch.
FM1Today ist am Donnerstag am Kreisgericht St.Gallen und berichtet über den Prozess.
