Rekord, St.Galler Bratwurst und Nemo

Der 18-jährige Nemo schreibt Geschichte, die Bandmitglieder von Hecht haben die Augen beim Küssen geschlossen und Crimer widmet seinen Stein dem Rheintal - was die Stars nach der Preisverleihung an den Swiss Music Awards sonst noch so sagten, seht ihr in den Videos.

Der grosse Abräumer des Abends war unbestritten Nemo. Erst 18 Jahre alt und doch schaffte er, was noch niemandem zuvor gelungen war. Er bekam gleich vier graue Steine für «Best Live Act», «Best Male Solo Act», «Best Hit» und «Best Breaking Act».

So viel Ruhm ist er sich gar nicht gewöhnt. Und er scheint ein bisschen überrumpelt zu sein vor lauter Erfolg. Im Interview verrät er, dass er vielleicht schon bald seine Grosseltern in St.Gallen besucht und: «Vielleicht werde ich dort eine St.Galler Bratwurst essen, aber mit Senf!»

Bei seiner Dankesrede nimmt Nemo ein kleines gelbes Büchlein aus seinem Bauchtäschli. Darin hat er Namen von Personen aufgeschrieben, denen er Danke sagen möchte. Auch Dodo, der bei der Produktion von Nemos Hit «Du» mitwirkte, dankt er für die grosse Unterstützung: «So viel Liebe», «alles was zählt ist die Liebe», ruft er immer wieder ins Publikum.

«Hecht» weiss, was den St.Gallern heilig ist

Das Publikum kam während der Show in den Genuss eines Live-Konzerts von «Hecht». Die Bandmitglieder, die vor allem für ihren Song «Charlotta» bekannt sind, können nach dem Konzert noch nicht wirklich glauben, was da auf der Bühne passiert ist.

In silbernen Mänteln tänzelten sie leichtfüssig wie junge Hasen über die Bühne. Apropos Bühne - die Jungs kommen dieses Jahr auf die berühmteste Bühne von St.Gallen, die Sitterbühne. Am OpenAir St.Gallen spielen sie am Sonntag ein Konzert. Den St.Gallen-Test haben sie schon einmal bestanden. Auf die Frage, was denn den St.Gallern heilig sei, antworten sie schön brav: «Die Bratwurst. Ohne Senf!» Und auch unseren FCSG-Präsidenten kennen sie: «Matthias Hüppi», kommt es wie aus der Pistole geschossen. Passend zum Refrain des Liedes «Charlotta» wollen wir von den Jungs wissen, ob denn auch sie die Augen beim Küssen schliessen: «Wir versuchen es.»

Das Rheintal als Chancental

Alles andere als die Augen verschliessen sollten wir vor diesem Nachwuchstalent: Die Ostschweizer Vertretung «Crimer» holte sich den Award als «Best Talent». Der Mann kommt aus Balgach und widmet den Betonklotz seiner Heimat: «Der Award geht schon ein bisschen ins Rheintal. Ich spüre einen starken Rückhalt und das ist nicht selbstverständlich in einer Gegend, die nicht immer so offen ist für lustige Köpfe.» Dass das Rheintal manchmal als Chancental bezeichnet wird, habe seine Gültigkeit: «Ich kann das mit diesem Stein unterschreiben und es soll allen Hoffnungen geben, es auch zu versuchen.» Mit an die Fasnacht nimmt er den Betonklotz nicht: «Ich verkleide mich schon das ganze Jahr über.» Er hat übrigens Komplimente für sein Outfit von Lo & Leduc erhalten.

Campino lernt chinesisch

Eher schlicht ist das Outfit von Campino, dem Leadsänger der Toten Hosen. Diese durften wie «Hecht» live an den Swiss Music Awards auftreten: «Wir waren da, haben einen Song gespielt und es ist zum Glück alles gut gegangen», sagt er nach dem Konzert. An den Swiss Music Awards sei alles möglich: «Es gab auch schon Bananenschalen auf der Bühne.» Keine Bananen wünschen sich die Toten Hosen für ihr Konzert in China, dieses wurde am Freitag angekündigt und dafür nehmen alle Bandmitglieder jetzt fleissig Chinesisch-Unterricht.

Züri West werden manchmal für Zürcher gehalten

Kuno Lauener kann kein Chinesisch, dafür kennt er den Osten. Der Frontmann von Züri West war erst kürzlich für ein Konzert in St.Gallen und liebte die Stadt: «Wir haben aus dem Fenster geschaut, im Fernsehen lief ein Skirennen, es war wunderschön.» Ein schönes Pflaster sei es - Lauener hebt symbolisch seine beiden Pflastersteine in die Höhe. Züri West bekam je einen Award für «Best Group» und «Best Album».

Das schönste Pflaster ist für den Musiker aber nach wie vor Bern, auch wenn er manchmal für einen Zürcher gehalten wird: «Der Name Züri West irritiert manchmal schon. Erst kürzlich beim Arzt wurde ich für einen Zürcher gehalten.» Schlimm sei dies aber nicht, er hasse Zürich nicht: «So haben wir alle auf unserer Seite. Die Berner wissen, dass wir Berner sind und die Zürcher fühlen sich geschmeichelt.»

Impressionen vom roten Teppich:

Lara Abderhalden
veröffentlicht: 10. Februar 2018 01:24
aktualisiert: 10. Februar 2018 07:45
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