Musikhandschrift von Mendelssohn versteigert

Im Jahr 1830 hat Felix Mendelssohn-Bartholdy Teile von Bachs Matthäus-Passion von Hand aufgeschrieben. Das Manuskript ist am Samstag in Zürich für 180'000 Franken versteigert worden.
© Auktionshaus Koller
Ein bisher unbekanntes Manuskript des jungen Felix Mendelssohn aus dem Jahr 1830 ist heute in Zürich für 180‘000 Franken versteigert worden. Es handelt sich dabei um sein einzig erhaltenes, eigenhändig geschriebenes Notenmanuskript zu Bachs Matthäus-Passion.

Zwei Arien und ein Rezitativ umfasst das Manuskript. Aus seiner Neuauflage von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion hat Felix Mendelssohn die Stücke für Agnes, die Schwester seines Freundes und späteren Librettisten Julius Schubring, abgeschrieben. Es sei eine Art Liebeserklärung in Noten, schrieb das Auktionshaus Koller in seiner Mitteilung vom Samstag.

Das sechseinhalb Seiten umfassende Musikmanuskript zirkulierte jahrzehntelang in der Familie Schubring. In der Schweiz wurde es als Dokument Mendelssohns identifiziert. Am Samstag wurde es in Zürich für 180'000 Franken von einer Privatperson ersteigert - 20'000 Franken mehr als sein geschätzter Wert. Es wird nicht öffentlich zugänglich sein, wie die Verantwortlichen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda erklärten.

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) hatte sich schon in seiner Jugend für die 1727 uraufgeführte und dann in Vergessenheit geratene Matthäuspassion Bachs begeistert. Er setzte sich für eine Wiederaufführung ein. Damit begann im 19. Jahrhundert die Bach-Renaissance.

veröffentlicht: 1. April 2017 16:08
aktualisiert: 1. April 2017 16:38
studio@radiofm1.ch