«Despacito» darf nicht fehlen
Der Song hängt vielen von euch sicherlich schon aus den Ohren, an der Fasnacht müsst ihr nochmals stark sein: Beinahe jede Gugge im FM1-Land hat den Sommerhit «Despacito» - übersetzt «ganz langsam» - in ihrem Repertoire. Andere haben bewusst darauf verzichtet.
«Sachen aus den Charts sind gut»
«‹Despacito› ist schon fast ein Muss, wir hören den Hit auch regelmässig bei anderen Guggen und dachten, den müssen wir auch spielen», sagt der musikalische Leiter der Glöggli Clique Amriswil Dario Schoch. Er wählt jedes Jahr vier bis sechs Stücke, die seine Gugge übt und ins Repertoire aufnimmt. «Sachen aus den Charts sind meistens gut, dieses Jahr spielen wir unter anderem auch ‹Chöre› von Mark Forster.»
Dario Schoch glaubt, «Despacito» könnte zum Evergreen werden. «Vor sechs Jahren haben wir ‹An Tagen wie diesen› einstudiert, den spielen wir auch heute noch. Ich denke, ‹Despacito› kann auch so ein Hit werden. Nicht alle Stücke aus den Charts kann man mehrere Jahre spielen», sagt Schoch.
So klingt es, wenn die Glöggli Clique «Despacito» spielt:
Viele Klassiker neu im Programm
Bei den Rhii-Joolis aus Rüthi kehrt man dieses Jahr zu den Klassikern zurück. «Wir haben ein 90er-Medley neu im Programm», sagt der Major Pascal Schuster. Auch ein Hit der Rock-Band Roxette hat es ins Programm geschafft. Hits aus diesem Jahr haben die Rhii-Joolis nur einen: «Ja, auch wir spielen ‹Despacito›», sagt Schuster. Ansonsten hält sich die Guggä an ältere Hits. «Wir wollten schon lange ältere Stücke ins Programm aufnehmen.» Daraus entstehe eine schöne Mischung.
Unter anderem spielen die Rhii-Jooli «Monsta» von Culcha Candela:
Nuklear-Spränger verzichten auf «Despacito»
Die Nuklear-Spränger aus Thal verzichten auf den Riesenhit. «Er war auch im Gespräch, aber der Obergugger war vermutlich der Meinung, dass sowieso alle ‹Despacito› spielen würden», sagt Präsident Marco Forrer. Offensichtlich hatte der Obergugger Recht. Die Nuklear-Spränger haben sich stattdessen unter anderem für den Hit «Skin» von «Rag'N'Bone Man» und «Let's get it started» von den «Black Eyed Peas» entschieden.
Proben sind nicht einfach ein «Zämähockä»
Wer glaubt, dass Guggenmusiken das ganze Jahr ein bisschen zusammensitzen und dabei das eine oder andere Stück spielen, der irrt. «Wir proben ab Oktober jede Woche zwei Stunden und nehmen dabei auch Stimmen auseinander», sagt Dario Schoch von der Amriswiler Glöggli-Clique.
Auch bei den Rhii-Joolis aus Rüthi herrscht während den Proben eiserne Disziplin. «Wir müssen sehr viel in sehr kurzer Zeit in unsere Köpfe bringen, da liegt viel Trinken bei den Proben nicht drin», sagt Pascal Schuster.
Erst an der Fasnacht feiern die Guggen und zwar so richtig - jedes Wochenende. Am Schmutzigen Donnerstag werden einige, darunter auch die Glöggli-Clique Amriswil, durch St.Gallen ziehen. Auch in Mels, Altstätten oder Appenzell werden diverse Guggen durch die Gassen ziehen. Am Wochenende finden dann Maskenbälle statt, unter anderem in Neukirch-Egnach oder die Tschätterinacht in Altstätten.