«Alperose»-Komponist Hanery Amman ist 65-jährig verstorben
Amman beschritt nur fünf Monate nach dem Tod seines langjährigen Freundes Polo Hofer seinen letzten Weg. Eine Person im familiären Umfeld bestätigte am Silvesterabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda eine Meldung von Radio BeO.
Hofer starb im vergangenen Juli an Lungenkrebs. Er habe viel mit Polo über die Krankheit gesprochen, sagte Amman Anfang Dezember dem Regionalsender TeleBärn. «Er nahms relativ cool.» Auch er selber wolle der Situation mit Gelassenheit begegnen. Das Leben sei eben nicht unendlich. «Teu nimmts vorhär, teu nimmts nächhär.»
Wie «Polo national» war auch Amman ein berühmter Mundartrocker. Das Genre wurde in den Siebzigerjahren vor allem durch die gemeinsame Band Rumpelstilz bekannt.
Das kongeniale Duo schrieb Gassenhauer wie «Teddybär» und «Kiosk», wo sich Amman vom karibischen Rhythmus inspirieren liess und so zum ersten Reggae-Komponisten der Schweiz wurde. Die Band schuf aber auch zeitlose Klassiker wie «D' Rosmarie und i», «Die gfallene Ängel» und «Es Blatt im Wind».
Zeitlos ist der Song «Alperose». Amman gilt als Vater dieses Hits, der 2006 vom Schweizer Fernsehpublikum zum grössten Schweizer Musikstück aller Zeiten gewählt wurde.
Nach der Auflösung von Rumpelstilz ging Amman seinen eigenen Weg und veröffentlichte die Solo-Alben «Burning Fire» (1980) und «Solitaire» (2000). Auch seine Künste am Klavier werden vielen in Erinnerung bleiben.
Dass der musikalische Output nicht noch höher war, hat verschiedene Gründe. Einer davon sind Ammans Gesundheitsprobleme ab Mitte der 1980er-Jahre. Nach einem Ärztefehler plagte ihn ein permanentes Rauschen auf einem Ohr - der Tinnitus beeinträchtigte fortan seine Arbeit.
Seit 2007 litt der Musiker an Lungenkrebs. 2011 musste sich Amman seinen rechten Lungenflügel entfernen lassen. Vergangenen Sommer verschlechterte sich sein Zustand, sodass er sämtliche Auftritte absagen musste.
Nun ist der Musiker für immer verstummt. Seine Lieder werden aber noch lange zu hören sein.