«259 Eier? Ihr habt wohl Höhe!»
900 Franken verlangt ein Händler auf der Online-Auktions-Plattform ricardo.ch für ein Ticket für das Rammstein-Konzert kommenden Sommer. Am 5. Juni kommt die deutsche Rockband, bekannt für ihre aufwendigen Live-Shows, ins Stade de Suisse nach Bern. Vergangenen Donnerstag begann der Vorverkauf. Am Abend des selben Tages waren die gut 40'000 Tickets bereits weg.
«Danke für gar nichts»
Der Ansturm liess kurzzeitig die Server der offiziellen Vorverkaufsstelle Ticketcorner zusammenbrechen - tausende Fans mussten um ihre Tickets bangen. Auf Facebook sind die Gemüter dementsprechend erhitzt. «Danke Ticketcorner - für gar nichts!!!!», schreibt ein User etwa. «Ticketcorner hät doch gwüsst dases sonen riese asturm gäh würdi, warum nöd d'serverfarm ufstockä defür?», schreibt ein anderer.
900 statt 115 Franken
Viele Fans gingen leer aus. Nun tauchen Rammstein-Tickets auf dem Schwarzmarkt auf. Dies aber zu Preisen, die mit den ursprünglichen 115 bis 165 Franken nicht mehr viel zu tun haben. Das eingangs erwähnte Angebot für 900 Franken wurde mittlerweile zwar wieder aus dem Netz entfernt, weil es gegen die Richtlinien der Auktions-Plattform verstosse, wie es auf ricardo.ch heisst.
Auf anderen Seiten gibt's noch Tickets. Die Preise: 250 Franken und mehr. Die Fans sind entrüstet. «260 fr. Für 1 Konzert - nee danke», heisst es auf Facebook. Oder: «Ab 259 Eier? ihr habt wohl Höhe!»
Schwarzmarkt trotz personalisierten Tickets
Genau solchen Auswüchsen wollen die Veranstalter eigentlich mit personalisierten Tickets entgegenwirken. Das heisst, dass das Ticket auf eine bestimmte Person ausgestellt ist und der Einlass nur mit dem entsprechenden Ausweis gewährt wird. Eine Massnahme, welche die Veranstalter allerdings gleich selbst wieder entkräften. Gegen eine Gebühr von zehn Franken, kann das Ticket problemlos auf einen anderen Namen umgeschrieben werden.
Der Veranstalter des Konzerts, die Firma Wepromote mit Sitz in St.Gallen, liess Anfragen zum Tickethandel bisher unbeantwortet. Auf ihrer Homepage schreibt sie aber: «Durch die bewusste Regulierung des Vorverkaufs soll möglichst vielen Fans die Option gegeben werden, Tickets zu fairen Preisen zu erwerben.»
Für die Fans, die noch kein Ticket haben ist jedenfalls klar: Wer Rammstein sehen will, muss tief in die Tasche greifen.