Warum uns Scheitern gut tut

Jeder Mensch scheitert. Diese Erfahrungen sind wichtig und bilden den Charakter.
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Jeden Tag scheitern wir aufs Neue. Immer wieder frustriert es uns, doch eigentlich sind diese Erfahrungen wichtig. Scheitern tut uns sogar gut.

Manche Menschen scheitern schon früh morgens, wenn sie nicht mit dem ersten Klingeln des Weckers aus dem Bett kommen und zu spät bei der Arbeit erscheinen. Andere scheitern erst beim Znüni, wenn sie zum Gipfeli greifen, obwohl sie auf Diät sind. Menschen scheitern tagtäglich, egal ob im Alltag, beim Sport, in der Beziehung oder sonst wo. Auch wenn es uns nicht passt, Scheitern gehört zum Leben - und das aus gutem Grund.

Verschieden scheitern

Franz Schultheis (Bild: franzschultheis.ch)

«Im Leben gibt es zwei Arten von Scheitern», sagt Soziologe Franz Schultheis* in der FM1-Sendung «Gott und d’Wält». «Beim persönlichen Scheitern nimmt man sich selbst etwas vor und schafft es nicht. Beim Scheitern in Konkurrenz tritt man gegen andere an und verliert.»

Als Versager dastehen

Bei einem Wettkampf, zum Beispiel im Laufsport, sei Scheitern etwas Selbstverständliches. «Es ist klar, dass nur jemand die Goldmedaille bekommt», sagt Franz Schultheis. «Trotzdem fällt es oft schwer, sich das Scheitern einzugestehen oder darüber zu sprechen.» Grund dafür ist laut dem Soziologen, dass man nicht als Versager dastehen will. «Egal ob im Beruf, in der Ehe oder im Sport: Scheitern sieht man oft als persönliche Niederlage.»

Scheitern in der Bibel

Das ist schade, denn eigentlich ist Scheitern nichts Schlechtes. Manchmal tue es sogar gut, wenn etwas nicht klappt, erklärt Schultheis. «Wenn jemand nur Erfolge feiert, kann sich das negativ auf die Persönlichkeit auswirken.» Will heissen, wer scheitert, macht Erfahrungen, die ihn für kommende Situationen wappnen. Auch in der Bibel gibt es einige Beispiele von Leuten, die gescheitert sind. Welche das sind und was sie aus ihrem Scheitern gemacht haben, hörst du in den Beiträgen von «Gott und d’Wält»:

17. Juli 2019 - 07:05

«GuW 428 Scheitern: Teil 1».


17. Juli 2019 - 07:05

«GuW 428 Scheitern: Teil 2».

17. Juli 2019 - 07:05

«GuW 428 Scheitern: Teil 3».

*Franz Schultheis ist ein deutscher Soziologe. Er lehrt an der Universität St.Gallen.

Vanessa Kobelt
veröffentlicht: 4. Februar 2018 08:52
aktualisiert: 4. Februar 2018 08:52
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