Speeddating auf der Kirchenbank
Auf die Idee kam Pfarrerin Monika Götte wegen ihrer aktuellen Kirchentätigkeit. «Wir laden Menschen, die ein Kind bekommen haben, zur Taufe ein, oder wir bereiten Jugendlichen für ihre Konfirmation vor. Aber wir haben nichts, was die Leute an die Heirat heranführt», sagt sie. «Wir haben wenige Hochzeiten, kennen gleichzeitig aber viele tolle Menschen, die Singles sind und das aber gar nicht sein wollen. Wir fragten uns: Warum machen wir nichts für diese Menschen?», sagt Götte in der FM1-Sendung Gott und d'Wält.
Viel Interesse ausserhalb der Kirche
Es gehe nicht darum, dass die Menschen, die das Speeddating besuchen, tatsächlich heiraten, doch sei dies der Aufhänger für das erste Speeddating letzten Sommer gewesen. Das Altersspektrum der Anmeldungen ist sehr gross gewesen. Entsprechend richtete sich das Speeddating in der Kirche an Personen zwischen 22 und 84 Jahren. Überraschend ist für Götte gewesen, dass viele Anmeldungen von Menschen kamen, die gar nicht so viel mit Glauben zu tun haben. «Mehrheitlich waren das Leute, die wir sonst nie in der Kirche sehen.» Das hat sie erfreut: «Es war sehr schön zu sehen, dass wir auch Leute ansprechen, die nicht zu unserem klassischen Publikum gehören.»
Nach der Kirche zum Apero
Die Singles wurden ihrem Alter entsprechend auf den Bänken eingeteilt, immer eine Frau neben einem Mann. «Sie bekamen ganz einfache Ja oder Nein-Fragen, beispielsweise, ob sie Tiere mögen. Dann kamen aber auch tiefgründigere Fragen wie: Möchte ich eine Familie? Welche Rolle spielt der Glauben in meinem Leben?», erklärt Götte. So konnten sich die Singles aneinander herantasten und wie beim klassischen Speeddating sehen, ob die Person «matcht». Danach gab es einen Apero, wo sich die Speeddater etwas besser kennenlernen konnten.
Zehn «Matches»
Wie erfolgreich das Speeddating war, kann Götte nicht abschliessend beurteilen. «Wir wissen, dass es zehn ‹Matches› gab», sagt Götte. Ob sich noch mehr ergeben habe, müsse sie noch herausfinden. Für Götte ist klar: «Man hat viel zu lange zu wenig für Singles gemacht. Dabei haben wir auch für diese Menschen einen seelsorglichen Auftrag.»
Die Beiträge der FM1-Sendung Gott und d'Wält zum Nachhören: