«Marco Rima ist mir heute noch dankbar»

Hat den Übernamen «Clown Gottes». Pfarrer Ernst Heller, der nichts von einer Pension wissen will.
Einmal um die Welt. Etwas, dass der ehemalige Zirkuspfarrer Ernst Heller dieses Jahr schon erledigt hat. Vor fünf Jahren wurde der «Clown Gottes» pensioniert. Doch er denkt noch lange nicht ans Aufhören. Und sagt: «Solange ich lebe, bin ich Priester.»

Schon die Visitenkarte von Heller lässt auf ein helles Gemüt schliessen. «Wenn Ernst kommt, wird's Heller», steht da in schnörkeliger Schrift, im Hintergrund formen zwei Hände ein Herz. Und auch das Gemüt des ehemaligen Pfarrers für Zirkusleute, Schausteller und Markthändler ist sonnig. «Wir müssen in dieser Welt die Farbtupfer sein.»

Marco Rima, Emil und ein guter Rat

Bevor er Priester wurde, hat Ernst Heller als Religionslehrer gearbeitet. Und unter anderen den Schweizer Comedian Marco Rima unterrichtet. Dieser habe schon in der Schule gerne das «Chalb» gemacht. Besonders beliebt bei den Mitschülern: seine Emil-Imitationen. «Wenn ich ins Schulzimmer kam, riefen bereits alle: Emil, Emil! – und Rima stand schon bereit. Aber ich sagte: Zuerst machen wir 20 Minuten Unterricht, dann kannst du noch eine Viertelstunde Cabaret machen. Und ich hatte grossen Erfolg damit – die Schüler haben super gearbeitet.» Er riet Marco Rima, zuerst das Semi zu machen und danach Komiker zu werden. So kam es. «Marco ist mir heute noch dankbar».

Globetrotter im Unruhestand

Dass er selber nie Schauspieler wurde, bereut Ernst Heller nicht eine Sekunde. Er sieht sich nicht als verlorenes Schauspieltalent, sondern als gewonnener Seelsorger, der Schauspieler und Kabarettisten fördert. Allgemein ist er gerne für andere Leute da. Sei es, wenn er Schweizer Familien, die nicht so viel Geld haben, mit Lebensmittel und Kleider unterstützt, oder wenn er durch die Welt reist. Eine Weltreise hat er dieses Jahr schon hinter sich. «Und es ist erst Mai», lacht Heller.

Er hat nicht nur im Vatikan beim Papst gewohnt, sondern auch die Südsee bereist und festgestellt, dass der Glaube dort ganz anders gelebt wird. «Sie haben einen sehr lebendigen Glauben, den sie gerne nach aussen tragen. Man spricht über den Glauben. Nicht wie bei uns, wo ich teilweise das Gefühl habe, die Leute ziehen sich am Sonntag die guten Schuhe an, gehen in die Kirche, nur um sie danach wieder auszuziehen.» Natürlich könne er verstehen, dass man gegenüber der Kirche skeptisch sei, nach all den Skandalen. «Doch man kann nicht alle in einen Topf schmeissen.» Es gibt immer wieder Farbtupfer.

Die Gott und d'Welt Sendung mit dem ehemaligen Zirkuspfarrer Ernst Heller hört ihr hier.

«GuW_489_Zirkuspfarrer_Teil_1».
28. August 2019 - 21:20

«GuW_489_Zirkuspfarrer_Teil_1».


«GuW_489_Zirkuspfarrer_Teil_2».
28. August 2019 - 21:20

«GuW_489_Zirkuspfarrer_Teil_2».

«GuW_489_Zirkuspfarrer_Teil_3».
28. August 2019 - 21:20

«GuW_489_Zirkuspfarrer_Teil_3».

Dario Cantieni
veröffentlicht: 19. Mai 2019 08:41
aktualisiert: 19. Mai 2019 08:41
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