«In der Ehe gilt die 5:1-Regel»
«Es sind die kleinen Sachen», verrät Matthias Koller, Leiter des Ehevorbereitungskurses von der Fachstelle für Partnerschaft, Familie und Ehe in St.Gallen, unserer FM1-Pfarrerin Charlotte Küng. Koller: «Vielleicht einmal eine kleine Nachricht schreiben, zusammen kochen, reden, sich miteinander freuen.»
Solche Sachen lernt man im Ehevorbereitungskurs, der in der Regel drei Abende dauert. Als Übung für das gegenseitige Spüren tanzt man mit Stöckchen und macht so die Bewegungen des Partners mit. Matthias Koller zeigt das gleich mit seiner Frau Priska:
Dass in einer Ehe nicht nur «Friede, Freude, Eierkuchen» herrscht, ist auch für Koller selbstverständlich. Er sagt: «Es gilt die 5:1-Regel. Das bedeutet, dass es fünf positive Zuwendungen braucht, damit es auch etwas Schwierigeres leiden kann. Wenn man einen Seich gemacht hat, genügt ein Blumenstrauss nicht.
«Heiraten soll ein Dürfen und kein Müssen sein», sagt Koller. Liebesbeweise gibt es bereits vor der Ehe. Laut Koller muss man aber auch den Mut haben, die Beziehung immer wieder zusammen anzuschauen: «Wenn man merkt, dass eine Beziehung keine Qualität mehr hat, muss man merken, wenn es genug ist. Man kann die guten Zeiten würdigen und dann in Anstand und Respekt auseinander gehen.»
Ist der Ehevorbereiter Koller nun der perfekte Ehemann? «Nein, ich bin sicher nicht perfekt. Ich gebe mir aber Mühe und arbeite daran. Manchmal geht es besser, manchmal schlechter. Und eine Garantie, dass eine Ehe hält, gibt es sowieso nicht.»