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In Oberbüren soll ein neuer Bauernhof entstehen – jedoch viel grösser als urpsrünglich geplant

«War ein Schock»: Geplanter Bauernhof in Sonnental grösser als gedacht

Quelle: TVO/FM1Today/Rahel Lerch/Jessica Kappeler

Zwei Wochen lang lag das Projekt für den neuen Bauernhof in Sonnental auf. Mehrere Einsprachen wurden eingereicht. Die Nachbarn sind wütend: das Projekt sei zu gross, die Kommunikation schlecht. Nun haben sie einen offenen Brief geschrieben.

«Es war ein Schock. Das vor einem Jahr vorgestellte Projekt war viel weiter weg als die Markierungen, die nun aufgestellt sind», sagt Anwohnerin Luzia Meier. In Sonnental soll ein neuer landwirtschaftlicher Grossbetrieb für rund 134 Tiere entstehen. Mehreren Anwohnerinnen und Anwohnern ist das Projekt viel zu gross. Sie haben sich deshalb zusammengetan und ihren Unmut in einem offenen Brief an die Gemeinde geschrieben.

Bis vors Bundesgericht

Ein weiterer hässiger Anwohner ist André Häne. Für ihn ist klar: Wenn es sein muss, wird er bis vors Bundesgericht gehen, damit dieser Bauernhof nicht gebaut wird. «Ich will nicht nur noch eine Scheunenwand sehen, wenn ich aus dem Stubenfenster schaue», so Häne. Die Scheune wäre laut Projektplan rund 40 Meter von seinem Haus entfernt. «Die Kommunikation zwischen dem Landwirt Erwin Brühwiler und uns ist nicht vorhanden. Es ist ein sehr schlechter Umgang», so Häne.

«Bauer darf das so machen»

Bei der Gemeinde Oberbüren ist man sich der Problematik bewusst. «Bei uns löst das eine gewisse Sorge aus. Für das Projekt gab es mehrere Einsprachen. Das zeigt, dass unter den Anwohnerinnen und Anwohnern und dem Landwirt Erwin Brühwiler kein einfaches Verhältnis herrscht. Die eingegangenen Einsprachen müssen nun beurteilt werden», sagt Alexander Bommeli, Gemeindepräsident von Oberbüren. Am Informationsanlass vor einem Jahr hat sich die Gemeinde nicht gegen das Projekt ausgesprochen, da es die Vorgaben einhielt.

Der eingegebene Standort des Projekts ist heute ein anderer als beim ursprünglichen Projekt. «Der Landwirt darf die Eingabe so machen und hat die Möglichkeit, es rechtens durchzuführen», so Bommeli. Solange die rechtliche Grundlage vorhanden ist, werde die Gemeinde das Projekt nicht ablehnen. Jedoch habe man auch gewisses Verständnis für das Quartier. «Wir hoffen auf eine gemeinsame Lösung. Schliesslich leben die Beteiligten noch jahrelang nebeneinander.»

«Bestmöglicher Standort»

Landwirt Erwin Brühwiler wollte gegenüber TVO keine Stellung nehmen. Gegenüber den «Wiler Nachrichten» sagte er: «Von einem Industriebetrieb oder einem unverhältnismässigen Bauvorhaben kann keine Rede sein. Das geplante Gebäude wurde unter Berücksichtigung der Anliegen aus der Nachbarschaft optimal in die Umgebung eingepasst.»

veröffentlicht: 24. April 2023 17:50
aktualisiert: 24. April 2023 17:50
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