«Trotz der schweren Beine konnten wir noch auf dem Tisch tanzen»

Bereits in der Garderobe wurde heftig gefeiert.
© zVg
Der Sonntag dürfte vielen in Widnau in Erinnerung bleiben. Das Cup-Fest gegen den FC St.Gallen wurde so richtig gefeiert – auf und neben dem Platz. Wir haben bei den Widnauern am Tag danach den Puls gefühlt.

Am Sonntag platzte der Sportplatz Aegeten in Widnau fast aus allen Nähten. Der Cup-Kracher gegen den Branchenprimus in der Ostschweiz war ein wahrer Publikumsmagnet. Über 6000 Menschen verfolgten die Partie des FC Widnau gegen den FC St.Gallen.

Für Kuno Jocham, Präsident des FC Widnau, war das Fussballfest ein voller Erfolg. Angesprochen auf das Spiel des Jahres grätscht Jocham gleich verbal dazwischen: «Das wäre untertrieben. Es war vermutlich das Spiel der Vereinsgeschichte.» In seiner Stimme schwingt mächtig Stolz mit. «Es war ein sensationeller Tag. Wir haben einen neuen Besucherrekord verzeichnen und eine tolle Atmosphäre geniessen dürfen», sagt Jocham. Es sei ein friedliches Fest ohne grössere Zwischenfälle gewesen.

Präsident bestaunt Tor aus Augenwinkel

Den 6350 angereisten Zuschauern wird so einiges geboten. Beispielsweise die Führung des Rheintaler Underdogs in der ersten Halbzeit. Das Tor von Timo Faleschini in der 19. Minute ist eines vom Prädikat «Traumtor». Der Widnauer trifft per wundervoller Volleyabnahme direkt aus etwas mehr als elf Metern. Ein Highlight für den Präsidenten, der das Tor sogar live aus dem Augenwinkel bestaunen konnte: «Vom Spiel bekam ich leider nicht viel mit, da ich immer unterwegs war. Aber das Tor habe ich Gott sei Dank gesehen.»

Und auch der Torschütze selbst freut sich unheimlich über den Sonntagsschuss. «Dass ich so ein Tor schiesse, hätte ich nicht gedacht. Ich bin ja Verteidiger und kein Stürmer», sagt Faleschini und lacht. Sein Handy sei nach dem Spiel mit Nachrichten und Gratulationen überflutet worden. In den Vordergrund möchte er sich aber nicht stellen. Es sei eine grandiose Teamleistung gewesen.

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Mannschaft war für dritte Halbzeit bereit

Die Leistung wurde dann auch gebührend im Team gefeiert. FCW-Präsident Kuno Jocham sei nach eigenen Angaben «früh» nach Hause: «Um 23 Uhr ging ich, ich war aber definitiv nicht der Letzte.» Länger hielt es die Mannschaft um Faleschini im Festzelt. Er und seine Mannschaftskameraden seien um 1.30 Uhr gegangen. Trotz der schweren Beine sei das eine oder andere Tänzchen auf dem Tisch dringelegen. Glücklicherweise hätten die meisten heute Montag frei. «Wir wussten ja, dass es ein tolles Fest geben wird», sagt der Traumtorschütze und fügt an: «So etwas erlebt man nur einmal und das muss man auch geniessen.» Gefeiert hätten sie sowieso, auch wenn die Niederlage viel deutlicher ausgefallen wäre.

Kassensturz noch nicht gemacht

Ob das Fussballfest auch finanziell ein Erfolg war, kann Jocham noch nicht sagen. Der Kassensturz sei noch nicht gemacht worden. Ein Minus werde es aber sicher nicht geben. «Hauptsache ist aber, dass wir einen wunderschönen Cup-Tag hatten», sagt der Präsident. Dieser sei auch nur dank den rund 250 Helferinnen und Helfer möglich gewesen.

veröffentlicht: 21. August 2023 15:12
aktualisiert: 22. August 2023 08:28
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