Online-Shop verkauft ganz legal echte Menschenschädel

Säugling Menschenschädel, 8107.50 Franken, Lieferzeit 3-6 Tage oder komplett restaurierter, sehr schöner echter menschlicher Schädel in Top-Zustand. Zähne nicht komplett, nur 2702.50 Franken. Wer sich durch die Webseite swissskulls.ch von der Firma Skullstore klickt, staunt.

Kann man tatsächlich Menschenschädel kaufen? Ja, sagt der Inhaber von SWISSskulls, Florian Tschudi aus Kaltbrunn. Er stellt klar: «Es ist absolut legal» und ergänzt «Es ist sogar einfacher einen menschlichen Schädel über die Grenze zu importieren als einen präparierten Tigerschädel.»

98% Umsatz mit Tierskeletten

Das Hauptgeschäft des Unternehmers ist jedoch der Handel mit Tier-Skeletten und die Präparation von Jagd-Trophäen.Die menschlichen Schädel seien einzig eine Ergänzung des Sortiments. Diese machten nur einen Bruchteil des Umsatzes seiner Firma aus, erklärt Florian Tschudi. «Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Handel mit tierischen Skeletten, Knochen und Jagd-Trophäen. Ich habe auch kein Interesse daran, den Handel mit menschlichen Schädeln auszuweiten oder noch mehr zu fördern.»

Die Faszination für die Tierpräparation begann bei Florian Tschudi während der Schulzeit. Sein grösster Traum damals war, ein Hirschgeweih zu besitzen. Von einem Jäger erhielt er später eines geschenkt. Es war der Grundstein des Unternehmens, mit welchem er heute seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Die Fertigkeiten rund um das Tierpräparieren hat er sich allesamt selbst beigebracht. Rückblickend sagt der 25-Jährige: «Früher fand ich die Schädel und das Auskochen extrem grusig, heute habe ich mich daran gewöhnt.» Seine Arbeit präsentiert er auch in Videos auf Social Media.

Ein spezielles Geschäft

Florian Tschudi hat mit dem Handel von Knochenpräparation offensichtlich eine Marktlücke entdeckt. «Mir ist schon bewusst, dass dies ein spezielles Geschäft ist», sagt der Unternehmer gegenüber ZüriToday. Pro Woche erhalte er mehrere Anfragen von pensionierten Ärzten oder Erben, welche bei Hausräumungen menschliche Schädel entdeckt hätten, ob er diese ankaufen wolle. Die Angebote prüfe er dann jeweils genau. «Früher waren solche Ausstellungsobjekte normal und auch breit akzeptiert.»

In seiner Wohnung hat Tschudi jedoch keine menschlichen Knochen ausgestellt. Er erklärt: «Meine Freundin will keine menschlichen Schädel in unserer Wohnung.» Wer die Menschen waren, deren Schädel verkauft werden, ist meist nicht bekannt. Herkunftszertifikate, wie es sie bei Tieren gibt, sind unüblich. Die im Online-Shop zum Verkauf stehenden Schädel wurden in der Schweiz eingekauft, erklärt Händler Tschudi.

Kein Verkauf an Okkultisten

Von Okkultisten will der gelernte Schreiner und Skelett-Händler nichts wissen. Angesprochen auf esoterische oder mystische Praktiken sagt er: «Ich verkaufe die Schädel nur an Studenten und medizinisches Fachpersonal. Die menschlichen Schädel, welche ich verkaufe, sollen nicht für irgendwelchen Okkultismus verwendet werden.»

Beim Bestellungseingang sehe er, dass es sich um Ärzte oder spezialisierte Firmen handle, welche die Schädel bestellen. Die Nutzung der menschlichen Schädel zu Ausbildungs- und Forschungszwecken diene schlussendlich der Gesundheit aller.