Nur «Nichtsgönner»: Tiktoker (19) wurde (angeblich) seine Rolex geklaut

Dem 19-jährigen Tiktoker wurde seine Rolex geklaut.
© zVg
Ein 19-jähriger Tiktoker soll vor einigen Wochen in Wil von zwei Männern ausgeraubt worden sein. Dabei seien ihm seine 16'000 fränkige Rolex entwendet und 300 Franken von seinem Konto gestohlen worden. Bei der Kantonspolizei St.Gallen sind Anzeigen eingegangen – nur die Community und die Versicherung glauben ihm nicht.

Ein 19-jähriger Tiktoker traf sich vor einiger Zeit in Wil mit zwei Kunden. Er selbst ist im Bereich E-Commerce tätig und hat ein Unternehmen in Münchwilen. Nach einem 20-minütigen Gespräch soll es zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Die beiden Südländer, wie er sie beschreibt, sollen dem 19-Jährigen dabei seine 16'000 fränkige Rolex geklaut haben. Dazu kommt, dass sie über das Handy des Betroffenen Zugang zum Twint-Konto erlangt und damit 300 Franken auf ihren «MyCasino»-Account übertragen haben. «Es ist etwas, bei dem man niemals denken würde, dass einem so etwas widerfährt», sagt er gegenüber FM1Today.

Ohne Papiere und Box entwendet

Der 19-Jährige spricht auf seinem Tiktok-Kanal seither regelmässig über den Raubüberfall. «In der Schweiz gibt es nur Nichtsgönner», sagt der 19-Jährige in einem seiner Videos. Seiner Meinung nach handelt es sich bei der Aktion sowieso um «einen Schuss in den Ofen». Weil die mutmasslichen Täter die Rolex-Uhr ohne Papiere und Box entwendet haben, lässt sich die ursprünglich 16'000 fränkige Uhr nur sehr billig auf dem Schwarzmarkt weiterverkaufen. Ihn schockiert es, dass Menschen dafür bereit sind, eine Straftat zu begehen. Zudem sei die Rolex auch versichert.

Versicherung und Community sind misstrauisch

Die Versicherung für die Uhr hat er aber erst zwei Wochen vor dem Überfall abgeschlossen. Deswegen glaube ihm sein Schadeninspektor nicht. Das erzählt der 19-Jährige in einem weiteren Video auf seinem Tiktok-Kanal. Er steht dabei vor dem Helvetia-Hauptquartier in St.Gallen. «Eine Schadenzahlung wurde bis dato nicht gemacht», so der Tiktoker.

Auf Anfrage bei Helevetia heisst es: «Als Versicherer sind wir es der grossen Mehrheit der ehrlichen Kundinnen und Kunden schuldig, durch gezielte Analysen der gemeldeten Fälle, Betrugsfälle möglichst tief zu halten.» Eine Studie des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) zeigt, dass rund zehn Prozent der Schadenzahlungen im Schadenversicherungsgeschäft auf Betrug beruhen.

Der 19-Jährige fühlt sich von der Versicherung falsch behandelt. Er habe die Versicherung mit «guten Willen» abgeschlossen. «Es kommt mir eher vor, als würde ich wie ein Täter behandelt werden und nicht wie ein Opfer», sagt er. Das, weil ihm so viele Fragen gestellt werden.

Misstrauen herrscht auch in den Kommentarspalten unter seinen Videos. «Soen Fake Scheiss», lautet ein Kommentar von einem Tiktok-User. Der 19-Jährige äussert sich dazu in einem seiner Videos: «Zuerst glaubte man mir nicht, dass die Rolex echt ist und jetzt wirft man mir vor, dass der Überfall fake ist.» Am Ende des Tages sei ihm aber egal, was die Menschen sagen.

«Ich fühle mich nicht mehr sicher»

Der 19-Jährige hatte schon immer Respekt davor, seine Kunden zu treffen. Seit dem Vorfall versuche er seine Kunden öfters online statt persönlich zu treffen. «Ich fühle mich nach dem Vorfall in der Schweiz einfach nicht mehr sicher», sagt er.

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veröffentlicht: 13. Dezember 2023 16:30
aktualisiert: 14. Dezember 2023 10:04
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