Dank Schlupfloch kann auch dieses Jahr gewettet werden

Auch dieses Jahr kann auf die schnellen Schweine gewettet werden.
© St.Galler Tagblatt/Ralph Ribi
Was wäre die Olma ohne das Säuli-Rennen: Gross und klein freuen sich auf die kleinen rosa Athleten. Das Wetten auf die Sauen gehört da dazu. Doch gemäss Gesetz ist das illegal. Die Lösung für das Problem: ein Verein.

Eine Olma ohne Wetten aufs Säuli-Rennen ist wie eine Olma ohne Bratwurst – nur halb so gut. Doch dieser Umstand wäre fast Realität geworden. Im vergangenen Jahr hatte die interkantonale Geldspielaufsicht Gespa einen Rekurs gegen die Verfügung der Stadtpolizei St.Gallen eingereicht. Denn laut Bundesgesetzgebung über Geldspiele, welche am 1. November 2020 in Kraft trat, sind Wetten nur auf Sportereignisse erlaubt. Säuli-Rennen gehören nicht dazu. Im vergangenen Jahr konnte dank einer superprovisorischen Verfügung dennoch gewettet werden.

Verein als Schlupfloch

In diesem Jahr wäre das nicht möglich gewesen. Darum wird das traditionelle Säuli-Rennen erstmals vom neu gegründeten Verein Olma-Säuli-Rennen durchgeführt, damit alles juristisch verhält, wie Christian Manser, Verantwortlicher für die Olma-Tierausstellung und Präsident des Vereins, gegenüber FM1Today erklärt. «Dieses Jahr sind die Wetten als Kleinlotterie angemeldet», führt Manser aus. Die Wettbeträge sind aber weiterhin die gleichen: 5, 10 oder 15 Franken.

Doch was ist das Ziel des Vereins? Soll der Sauen-Rennsport nun zum Trend werden? Wird es mehrere Sauen-Rennen geben? «Nein, das Olma-Säuli-Rennen gehört an die Olma, und nur an die Olma», sagt Manser deutlich. «Wir wollen hier keine Gemeinschaft bilden, der Verein ist eine juristische Notlösung», führt Manser weiter aus. Es könne auch sein, je nach juristischer Situation, dass der Verein bald wieder aufgelöst werde.

Gewinn ist nicht im Fokus

Bei solchen Wetten ist immer Geld im Spiel. Doch reich werde mit dem Verein niemand, versichert Manser. 70 Prozent werden wieder als Gewinne ausbezahlt. Die restlichen Einnahmen würden dazu verwendet, die Kosten für das Rennen mit Speaker, Trainingslager und Futter für die Athletinnen und Athleten und alles drumherum zu decken. «Wird dennoch ein Gewinn erzielt, wird dieser an eine gemeinnützige Organisation im Olma-Gebiet weitergeben, welche vom Verein ausgesucht wird», führt Christian Manser weiter aus.

Manser hofft auf gut 1000 bis 2000 Franken, die der Verein spenden kann. Das sei aber von den Zuschauerinnen und Zuschauern und auch vom Wetter abhängig. Bei schönem Wetter kommen mehr Zuschauer zu den Rennen und daher werde auch mehr gewettet. Daher Sagt Manser auch: «Das schönste wäre gutes Wetter und viel wettfreudiges Publikum.»

veröffentlicht: 7. Oktober 2022 05:22
aktualisiert: 7. Oktober 2022 08:18
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