«Wir sind nicht gegen ein Bushäuschen»

Das geplante Bushäuschen an dieser Stelle sorgt für Diskussionen. Die aktuellen Arbeiten sind aber nur für die Einsteigekante.
© Toggenburger Tagblatt/Sabine Schmid
Die neue Linienführung in Ebnat-Kappel sei zu gefährlich, sagen die Gegner. Sie haben dazu sogar einen eigenen Bericht erarbeiten lassen.

Das Quartier Ackerebni in Ebnat-Kappel bekommt eine Busverbindung. Was höchstens nach einer Randnotiz im Gemeindeblatt tönt, ist in den letzten Monaten zu einer grossen Geschichte geworden.

Einige Anwohner wehren sich gegen die neue Linienführung, die sogenannte Ebnater-Schlaufe, und haben deshalb auch gegen den Bau eines Bushäuschens Einsprache erhoben (FM1Today berichtete). «Selbstverständlich sind wir nicht gegen ein Buswartehaus als solches», sagt Matthias Diener von der IG «Nein zur neuen BLWE-Linienführung in Ebnat-Kappel».

Tempo 30 statt 50

Diener: «Es geht um die Sicherheitsbedenken bezüglich des Gesamtkonzepts der neuen Linienführung.» Hier widerspricht er der Aussage von Christian Spoerlé, Gemeindepräsident und Präsident der Bau- und Strassenkommission von Ebnat-Kappel. Laut Spoerlé ist die Sicherheit auf der neuen Strecke gewährleistet, das hätten auch Polizei und Experten bestätigt.

«Wir haben schon vor einiger Zeit beim VCS einen unabhängigen Bericht erstellen lassen, in dem dargelegt wird, dass die Umlegung nur im Zusammenhang mit der Einführung von Tempo 30 möglich wäre. Ebenfalls werden darin weitere bauliche und betriebliche Massnahmen empfohlen», sagt Diener. Derzeit gilt auf der Sonnegg- und Rosenbüelstrasse Tempo 50.

«Strassenbreite entspricht nicht den Normen»

Dass es Massnahmen braucht, ist sich auch die Gemeinde bewusst. So soll bei der Verzweigung der Strassen eine Lichtsignalanlage installiert werden und derzeit laufen die Bauarbeiten für einen sicheren Ein- und Ausstieg bei der Haltestelle. Diener: «Es geht nicht nur um diesen Knoten. Die Strassenbreite entspricht nicht einmal den gängigen Normen und Richtlinien. Es ist Stand heute nicht ersichtlich, wie die verschiedenen Verkehrsteilnehmer die Haltestelle sicher erreichen können. Dort, wo die Haltestelle zukünftig sein wird, fehlt das Trottoir.»

Grafik: St.Galler Tagblatt (Archiv)

Neue Linie wird kommen

Für Diener und die IG «Nein zur neuen BLWE-Linienführung Ebnat-Kappel» ist das Quartier Ackerebni bereits jetzt genügend durch den öffentlichen Verkehr erschlossen: «Innerhalb von kürzester Zeit sind mehrere Bushaltestellen und sogar der Bahnhof erreichbar.»

Trotz hängiger Einsprache wird die neue Linienführung mit dem Fahrplanwechsel vom 9. Dezember kommen - inklusive Haltestelle. Bis aber ein Bushäuschen gebaut werden kann, dürfte es noch länger dauern. Ob die IG bei einem negativen Bescheid die Einsprache weiterziehen würde, sei noch nicht entschieden, meint Diener.

René Rödiger
veröffentlicht: 29. November 2018 11:55
aktualisiert: 29. November 2018 12:11
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