Weg mit der alten Sonnencreme

Sonnencremes können ihre Wirkung bereits nach einem Jahr verlieren.
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Die Tage werden heller, die Sonne greller und die Haut schneller rot. Die Sonnencreme ist aus ihrem Winterschlaf erwacht und wartet neben Conditioner und Nagellackentferner, bis sie zum Einsatz kommt. Aber Achtung, vielleicht ist eure Sonnencreme dem Abfalleimer geweiht.

Sonnencremes sind manchmal wie verlorene Socken, sie tauchen, obwohl längst vergessen, irgendwo wieder auf. Sei dies in einer alten Skihose, in einer längst nicht mehr geöffneten Schublade oder im Strandkorb, der vor drei Jahren in den Badeferien in Korsika gekauft wurde. Die blauen Sprühflaschen oder kleinen gelben Tuben sind häufig bereits geöffnet, aber immer noch halbvoll.

Sonnencreme muss gekühlt sein

Froh darüber, nicht viel Geld für eine neue teure «Daylong» ausgeben zu müssen, werden alle angefangenen Tuben eingepackt und in die Ferien mitgenommen. Ein grosser Fehler: «Sonnencremes, die vom letzten Jahr stammen und bereits geöffnet sind, sind häufig nicht mehr brauchbar», sagt Andreas Kühne, Hautarzt aus Buchs. Um eine Sonnencreme ein Jahr lang behalten zu können, müsse sie stets gekühlt sein. Wurde sie bereits an den Strand mitgenommen und dort länger gelagert, kann es für die Sonnencreme bereits zu spät sein.

«Dermatologen raten, bei offenen Sonnencremes die Konsistenz anzuschauen. Ist sie ölig, dickflüssig oder riecht säuerlich, sollte sie nicht mehr verwendet werden. Ist die Konsistenz normal, kann die Creme benutzt werden», sagt Kühne. Weniger problematisch seien ungeöffnete Sonnencremes, dort gelte grundsätzlich, das Haltbarkeitsdatum zu beachten. «Sonnencremes können maximal bis 36 Monate nach dem Herstellungsdatum gebraucht werden.»

Schutz geht verloren

Wird das Haltbarkeitsdatum überschritten oder eine Sonnencreme gebraucht, obwohl sie nicht mehr gut ist, hat dies einen Einfluss auf den Schutz. Dieser vermindert sich oder fällt ganz weg. Hautreizungen sollte es durch abgelaufene Sonnencremes aber nicht geben: «Gefährlich für die Haut ist es nicht. Hat die Haut eine Creme im vergangenen Jahr vertragen, tut sie dies auch ein Jahr später.»

Allergische Reaktionen könne es höchstens geben, wenn eine neue Sonnencreme verwendet werde, erklärt Kühne. Rund drei Prozent der Sonnencremes würden von Menschen nicht vertragen. Beim Kauf einer Sonnencreme können verschieden Faktoren eine Rolle spielen. Menschen mit sehr empfindlicher Haut sollten auf fettige Cremes verzichten. Dass der Preis beim Kauf einer Sonnencreme grundsätzlich nicht entscheidend ist, liest du hier.

«Vor allem jetzt auf der Skipiste oder zu Beginn des Frühlings ist es wichtig, genügend Sonnencreme aufzutragen. Im Frühling ist sich die helle Haut noch nicht an viel Sonne gewöhnt», sagt Andreas Kühne. Generell genüge es, sich am Morgen einzucremen. Sollte man schwitzen oder baden, lohne sich aber mehrmaliges Auftragen.
Lara Abderhalden
veröffentlicht: 23. Februar 2019 06:28
aktualisiert: 23. Februar 2019 06:28
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